"Krumme Dinger" Aldi Süd verkauft bald auch Gemüse mit Schönheitsfehlern
Aldi Süd macht jetzt auch "Krumme Dinger" – aber nicht, was Sie jetzt denken. Der Lebensmitteldiscounter bietet künftig auch Möhren und Äpfel mit Schönheitsfehlern an. Laut Pressemitteilung will der Konzern damit ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen.
Zweibeinige Möhren, unförmige Äpfel, krumme Gurken: Geschmacklich und qualitativ besteht kein Nachteil, doch weil sie in Form, Farbe oder Größe von der Norm abweichen und damit zu niedrige Preise erzielen, werden solche Erzeugnisse untergepflügt und damit vernichtet. Seit wenigen Jahren bieten einige Supermärkte nun eben dieses unförmige Obst und Gemüse an – Edeka, Rewe und Penny machen in Pilotprojekten erste Erfahrungen und nun auch Aldi Süd.
Lebensmittelverschwendung ist out
Die Argumente liegen auf der Hand: Geschmacklich stehen die krummen Dinger ihren Artgenossen in nichts nach, werden jedoch von den Erzeugern aussortiert und entsorgt. Diese Lebensmittelverschwendung ist für viele Verbraucher unverständlich. Händler wie Aldi Süd scheinen nun verstanden zu haben, dass sich mit der Umkehrung des Prinzips auch gut Presse machen lässt.
"Mit dem Angebot ‘zweitklassiger‘ Ware erweitern wir unsere Toleranzen im Einkauf und setzen ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung in der Lieferkette. Gleichzeitig möchten wir unsere Kunden davon überzeugen, dass auch Obst- und Gemüse-Produkte mit kleinen optischen Fehlern trotzdem von ausgezeichneter geschmacklicher Qualität sein können“, erklärt Philipp Skorning, Group Buying Director bei Aldi Süd.
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"Kumme Dinger" sind sogar Bio
Ab Ende August bietet Aldi Bio-Karotten und ab Ende September Äpfel an, die äußerlich kleinere Makel aufweisen, jedoch laut Discounter geschmacklich einwandfrei sein sollen. Dieses Obst und Gemüse ist mit der Aufschrift "Krumme Dinger" gekennzeichnet. Auf unsere Nachfrage, ob das Obst mit Schönheitsmakel günstiger verkauft wird, als die perfekte Variante, gab Aldi Süd an, dass die Preisgestaltung der Klasse II Ware von verschiedenen Faktoren abhängig sei und regional variieren könne. "Uns geht es vor allem darum, Verbraucher dafür zu sensibilisieren, dass Klasse II Ware genauso gut schmecken kann".
