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Mode-Comeback


Hippie, Plateau und Co.
Warum die Mode immer wieder kommt

Von dpa-tmn
Aktualisiert am 04.02.2016Lesedauer: 3 Min.
Blümchen-Style und Hippie-Look sind wieder voll im Trend.Vergrößern des Bildes
Blümchen-Style und Hippie-Look sind wieder voll im Trend. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Der Hippie-Look mit langen Blümchenkleidern, die zerschnittenen Jeans mit Top und Karo-Hemd oder die extrem weite Schlaghose: Viele Modeschätze aus der Vergangenheit kommen wieder. Nur oftmals nicht für die gleiche Zielgruppe.

Jeder hat sie: die Modeperlen der Vergangenheit, an die man sich mit den Freunden bei einem Glas Wein zurückerinnert. "Weißt du noch, als wir damals alle diese Tattoo-Ketten getragen haben?" Oder: "Erinnert ihr euch noch daran, als wir uns alle Bandanas um den Kopf gebunden haben?" "Diese modische Nostalgie sei unter anderem darin begründet, dass die Gegenwart häufig als glanzlos und schwierig wahrgenommen, die Vergangenheit aber idealisiert wurde, sagt Anita Krizanovic", Stylistin aus Berlin. Und das passiert ganz unabhängig davon, in welcher Zeit man gerade lebt.

Erinnerungen an das Lebensgefühl von früher

Aber nicht nur das ist der Grund für Mode-Nostalgie. "Denn meist erinnert man sich an Kleidung und Accessoires, die man als Teenie und als früher Twen trug. Sie sind eben aus einer Zeit, in der man viel erlebt und experimentiert hat", erklärt Inka Müller-Winkelmann, Stilberaterin aus Schildow (Brandenburg). "Da hatte man so seine Sachen, mit denen man Zugehörigkeit demonstrieren wollte."

Teils waren diese Klamotten auch damaligen Vorbildern nachempfunden. "Daher ist das Erinnern an diese Modeschätze der Vergangenheit auch ein Erinnern an das Lebensgefühl von damals und die emotionale Verbindung mit den Ikonen", sagt Christine Halina Schramm, die an der Internationalen Modeschule Esmod in Berlin Marketing unterrichtet.

Die 30-Jährigen von heute tragen gerne 70er Mode

Für die heute 30-Jährigen waren das zum Beispiel die Grunge-Musiker, die sie in ihrer Jugend begleiteten. Sie denken zurück ans klassische Tank Top, an zerschnittene Hosen mit Löchern und an Karo-Hemden. Auch ein Symbol der 90er: die gute alte Trainingsjacke. "Jeder hat sie geliebt", sagt Schramm. Wer heute in den 50ern steckt, hat ganz andere modische Erinnerungen und hütet vielleicht noch diverse Schätze im Schrank. Etwa eine Lederjacke aus rauerem Material, oder Schuhe mit Pfennigabsätzen, beschreibt Schramm.

Doch nicht nur die individuellen Schätze wecken in der Mode nostalgische Gefühle. Es gibt auch Reminiszenzen an Kleidungsstücke früherer Zeiten, die man eben nicht selbst miterlebt hat, sagt Krizanovic. Es sind dann Erinnerungen an eine Idee, erklärt die Stylistin. So lassen sich die heute 30-Jährigen in ihrer jetzigen Mode gerne von den 70ern und dem Boho-Schick inspirieren.

Die Schlaghose kommt immer wieder

Nostalgie macht sich die Modebranche auch zunutze. So kommen manche Motive und Schnitte immer wieder. "Die Mode bringt eigentlich selten Innovationen hervor", sagt Schramm. Sie lebe aus der Kombination von dem Alten mit dem Neuen. Deshalb ist die Schlaghose auch schon mehrfach wieder aufgetaucht und in diesem Sommer tauchen wieder die Blümchenkleider auf.

Allerdings kommen die alten Schätze nicht tatsächlich genau in ihrer alten Erscheinungsweise wieder. So wird etwa am Material geschraubt. "Eine Schlaghose kommt jetzt seltener als Breitcord-Variante daher, sondern gerne als Denim. Und die Schnitte sind angepasst", sagt Krizanovic.

Mode-Trends von damals werden mit zeitgemäßem Style vereint

"So gibt es zwar das Powerdressing für die Frau nach wie vor - aber nicht mit den überdimensionalen Schulterpartien", gibt Krizanovic ein Beispiel. Die guten alten Blümchenkleider sind heute weiter geschnitten, zeichnen eine andere Silhouette. Und waren die Hot Pants in den 70ern noch ein Skandal und gleichzeitig Rebellion für mehr Freiheit, sind sie heute alltagstauglich geworden.

Und was passiert nun mit den eigenen Modeperlen, die noch im Schrank hängen? "Für manche Dinge ist die Zeit tatsächlich einfach abgelaufen", sagt Müller-Winkelmann. So wirken Fußkette und Hüftkette bei Frauen ab 30 schon etwas seltsam, ab 40 seien diese Stücke dann ganz passé. "Man sollte nicht mehr versuchen, auszusehen wie 18", sagt die Stilberaterin. Ist die Zeit für das spezielle Stück aber wiedergekommen, könnten zum Beispiel die eigenen Kinder von den Schätzen im Schrank profitieren.

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