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Spiele-Trend 2013: Die neuen Spielsachen, elektronisch, interaktiv und mit Smartphone


Familie
Spielwaren-Trends 2013: Alte Ideen mit neuer Technik

dpa, Elke Richter

24.01.2013Lesedauer: 4 Min.
Spieletrends 2013: bei Spielwaren sind vor allem Klassiker mit neuen Ideen angesagt.Vergrößern des Bildes
Klassiker wie das elektronische Felltier Furby werden technisch aufgepeppt - das sind 2013 die Trends der Spielwaren. (Quelle: dpa-bilder)
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Ob Licht, Sound, Bewegung oder Sprache: Spielsachen haben mittlerweile jede Menge Elektronik eingebaut. Vor der Kinderzimmertür machen selbst die Lieblingsspielzeuge der Erwachsenen nicht mehr Halt: Smartphones und Tablet-PC werden kurzerhand integriert.

Spielwaren: Klassiker aufgepeppt mit Elektronik

Die weltweit größte Spielwarenmesse in Nürnberg rückt in diesem Jahr "Toys 3.0" in den Mittelpunkt. Die Branche sieht in der Verbindung von klassischem Spielzeug mit digitalen Funktionen viel Potenzial. "Die Türen für E-Toys stehen weit offen," betonte auch Jugendforscher Axel Dammler. Durch die Kombination von anfassbaren und elektronischen Spielzeugen entstünden völlig neue Spielebenen und Spielformen. Auf der Branchenschau werden rund 2750 Aussteller und 76.000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet.

Schon seit einiger Zeit zeichnet sich ab, dass elektronisches Spielzeug immer mehr an Boden gewinnt - und inzwischen auch neueste Technologien wie Smartphones und Tablet-PCs einbindet. "Das Tablet wird immer mehr zum Spielbrett, auch mit realen Spielfiguren, und das Smartphone wird immer mehr zum Steuerelement", berichtete Dammler in Nürnberg. Schon heute spielten extrem viele Kinder und Jugendliche auf beiden Wegen - analog und digital. "Wir reden über einen Markt, der eigentlich schon da ist."

Analog und digital - kein Gegeneinander der Spielformen

Entsprechend betonte Dammler mit Blick auf eine aktuelle Online-Umfrage: "Wir haben kein Gegeneinander dieser beiden Spielformen, das ist auch keine Wachablösung, die da stattfindet, das ist eine friedliche Koexistenz." Der Spielwarenbranche schrieb er ins Stammbuch, dem auch finanziell lukrativen Trend nicht zu lange passiv gegenüberzustehen - sonst würden andere die Nachfrage bedienen. "Irgendwann ist der Zug dann auch abgefahren."

Spielwaren: In Deutschland ein Wachstumsmarkt

Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Staaten sei der Markt in Deutschland im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 2,78 Milliarden Euro gewachsen, berichtete Werner Lenzner vom Marktforschungsunternehmen npdgroup Deutschland. Ihm zufolge war 2012 besonders elektronisches Lernspielzeug gefragt: Die zwei bestverkauften Produkte seien Tablet-PCs für Kinder gewesen. Zudem habe der Umsatz mit Spielsachen für Mädchen ungewohnt stark zugelegt.

Alte Ideen in neuem Gewand

Es gibt sie noch, die klassischen Spielwaren. Plüschtiere, Konstruktionsspielzeug, Brettspiele - sie alle kommen Jahr für Jahr im neuen Gewand auf den Markt. Unübersehbar ist jedoch, dass sie zunehmend mit Elektronik aufgepeppt werden. Dann lassen kleine Lämpchen den Schatz in der Ritterburg geheimnisvoll glühen, und Plastikdrachen fauchen geräuschvoll. Doch das ist längst nicht alles: Smartphones und Tablet-PCs werden immer häufiger zum interaktiven Bestandteil eines Spielzeuges. Dieser Trend wird nächste Woche auch auf der weltweit größten Spielwarenmesse in Nürnberg zu sehen sein. Der Handelsverband idee+spiel zeigt schon jetzt einige der erfolgversprechenden Kandidaten.

Alte Spielidee mit neuester Technologie

Viele davon weisen eine Kombination aus alten Spielideen mit neuester Technologie auf. Ein Kassenschlager wird aus Sicht von idee+spiel-Geschäftsführer Andreas Schäfer zum Beispiel eine Neuauflage des Ende der 90er Jahre beliebten Furby. Das kugelige Plüschtier kann inzwischen nicht nur reden, tanzen und mit den Ohren wackeln, sondern kommuniziert per Bildschirm-Augen und verlangt auch mal mit Nachdruck nach Essen - natürlich gibt es dafür dann die passende App fürs Smartphone, die ein Brathähnchen bereithält.

Furby ist zurück

"Das schiebt man ihm mit einem Wischen rüber, dann sieht man in seinen Augen, wie er sich freut, dann kommt vielleicht ein kleiner Rülpser - und auf dem Bildschirm ist nur noch ein Hähnchenknochen zu sehen", schildert Schäfer den Ablauf. Je nachdem, wie rabiat oder liebevoll ein Kind mit seinem Tier umgeht, entwickelt dieses zudem einen anderen "Charakter", wird knurriger oder verschmuster. Dieses Verhalten kann sich mit der Zeit auch wieder ändern, etwa wenn es einen neuen Besitzer bekommt.

Auch neueste Technologien aus der Erwachsenenwelt halten verstärkt Einzug in die Kinderzimmer: Smartphones und Tablet-PCs werden direkt in die Spiele integriert. Zum Beispiel bei einem Spielzeugroboter, der am Boden entlangfährt, Sprachbefehle versteht und dank spezieller Sensoren auch an Treppenstufen nicht abstürzt. Wenn man in seinen Kopf ein Smartphone klemmt, spricht der Roboter verschiedene Dialekte und erhält ein individuell gestaltbares Gesicht - wer mag, kann dafür auch sein eigenes Foto hochladen.

Roboter als Spielgefährten

Eine ähnliche Variante gibt es auch für Kindergartenkinder: Der Roboter fordert die Kinder zum Beispiel auf, bestimmte Körperregionen zu berühren. Klemmt man ein Tablet zwischen seine Arme, können die Kleinen in Kombination mit Tasten auf dem Gehäuse des Roboters verschiedene Spiele darauf spielen.

Innovation bei Seifenblasen

Doch es gibt auch Weiterentwicklungen von ganz klassischen Spielen: Seifenblasen etwa. Sie werden 2013 mit einem Handschuh geliefert, der die Seifenblasen beim Berühren nicht platzen lässt - sie können dadurch mehrmals angestupst und durch die Luft manövriert werden.

Um auch Mädchen für Bausteine zu begeistern, bieten Lego & Co. inzwischen ganz gezielt neue Themenwelten und pastellige Farben an. Diesen Trend geht auch Playmobil mit und präsentiert ein in rosa gehaltenes Shoppingcenter, in denen die Mädchen Handtaschen und Kleider kaufen oder sich als Braut ausstaffieren lassen können.

Neue Zielgruppen erschließen

Im Schnitt zahlt jeder Kunde bei einem Einkauf zehn Euro, weiß der Geschäftsführer des Bundesverbands des Spielwaren-Einzelhandels, Willy Fischel. Um im "knochenharten Preiswettbewerb" bestehen zu können, sind viele Händler laut Fischel inzwischen weit mehr als nur Verkäufer. "Teddytreff, Kindergeburtstag, Männerabend, Bastelworkshops - da wird ein Händler schnell zum Eventmanager. Das ist ein echter Trend!"

Ein weiterer Trend für 2013 zeigt sich laut Schäfer ebenfalls ganz deutlich: Lizenzen zu aktuellen Filmen. "Die Schlümpfe kommen ins Kino. Natürlich wird es dazu die passenden Figuren geben." Auch Biene Maja, die Filly Feen, Ninja Turtles oder Star Wars werden dieses Jahr in verschiedensten Variationen zu sehen sein.

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