Fundamente verrotten Der Taj Mahal bröckelt
Er zählt zu den berühmtesten Fotomotiven weltweit und ist eine Ikone Indiens: Der Taj Mahal hat über drei Jahrhunderte überdauert, Kriege und Katastrophen überstanden. Doch in den nächsten fünf Jahren könnte der marmornen Grabstätte in Agra der Einsturz drohen. Das sagten Experten der britischen Zeitung "Daily Mail". Sehen die Sehenswürdigkeit auch in unserer Foto-Show.
Holzfundamente verrotten
Schuld daran sollen die Holzfundamente sein, auf denen das Grabmal steht und die durch die Austrocknung des Flusses Yamuna verrotten. Schon 2010 haben Experten Risse an den Wänden festgestellt, auch die vier Minarette haben Schieflage. "Von den Erbauern wurde ein Austrocknen des Flusses nicht bedacht. Der Fluss ist eine Konstante im architektonischen Design des Gebäudes. Wenn der Fluss stirbt, kann der Taj nicht überleben", warnte Ramshankar Katheria, Politiker und Sprecher der Kampagne zur Erhaltung des Taj Mahal. Der Fluss sei Bestandteil der Architektur. Indiens Regierung will sich angeblich der Probleme annehmen. Eine Lösung ist allerdings nicht in Sicht. Katheria sagte, umgerechnet würde es etwa 80 Millionen Euro kosten, den Fluss anzustauen und so die Holzfundamente dauerhaft nass zu halten. Umweltschützer plädieren zudem für eine Aufforstung und eine Wasser-Pipeline in die Region. Um eine genaue Prognose abzugeben, seien allerdings weitere Untersuchungen nötig, sagte Katheria der "Daily Mail".
Jährlich vier Millionen Besucher
Der Taj Mahal gehört seit 1983 zum Welterbe der UNESCO. Erbaut wurde das Mausoleum im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh von 1631 bis 1648 zum Gedenken an die verstorbene Frau des Großmoguls Shah Jahan. Jährlich besuchen etwa vier Millionen Touristen das Bauwerk, das vor allem wegen seiner romantisch wirkenden Fassade als Fotomotiv beliebt ist. Neben dem austrocknenden Fluss greift allerdings auch die hohe Luftverschmutzung die Fassade des Bauwerks an.