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Reise: Schafherde rettet Ruinen von Pompeji vor Verfall


Archäologen lassen weiden
Schafherde rettet Überreste von Pompeji

Von t-online, dom

12.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Vesuv und Pompeji: Die Stadt machte den Vulkan weltberühmt.Vergrößern des Bildes
Hinter Pompeji ragt der Vesuv auf: Die Stadt wurde beim Ausbruch des Vulkans im Jahr 79 n. Chr. ausgelöscht – und ab Mitte des 18. Jahrhunderts wieder ausgegraben. (Quelle: boerescul/getty-images-bilder)

Erst zwei Drittel der verschütteten Stadt Pompeji sind freigelegt. Um die antiken Ruinen erhalten zu können, bekommen Archäologen außergewöhnliche Hilfe.

Wer sich aufmacht, um die Überreste der weltberühmten Stadt Pompeji zu besuchen, hört vielleicht schon von weitem das Klingeln von Glöckchen und ein "Mäh" aus 150 Kehlen. Auf dem Gelände der verschütteten Stadt im Süden Italiens lassen Archäologen Schafe weiden. Warum?

Rückkehr zu den Wurzeln

Pompeji wurde beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. unter Bimsstein und Aschemassen begraben. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts graben Archäologen die Stadt wieder aus. Von dem etwa 66 Hektar großen Gelände sind bislang zwei Drittel freigelegt worden. Diese Ruinen und die noch unerforschten Überreste der antiken Stadt vor der Erosion zu bewahren, hat für die Verantwortlichen höchste Priorität und ist ein Wettlauf mit Zeit und Natur.

Den gewinnen die Archäologen vor Ort dank 150 Schafen. "Manchmal ist die größte Innovation die Rückkehr zu unseren Wurzeln", sagte Gabriel Zuchtriegel, Direktor des Archäologischen Parks von Pompeji der Nachrichtenagentur Reuters. Er und seine Kollegen schicken die Herde täglich in die Ruinen.

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Zuchtriegel erkärt: "Wenn Gras und andere Pflanzen in oder auf den antiken Mauern und Häusern wachsen, ist das ein Problem. Wir versuchen daher, einen nachhaltigen Ansatz für die gesamte Umwelt zu verfolgen und auch den Einsatz von Giften zu vermeiden."

Zur Zeit würden die Schafe in der Regio V eingesetzt, einem nördlichen Teil der Stadt, wo grasbewachsene Hügel mit den Überresten antiker Häuser und Geschäfte übersät sind.

Einsatz in der Tabu-Zone von Pompeji

Regio V ist für die Millionen von Besuchern, die jedes Jahr nach Pompeji kommen, immer noch tabu, soll aber in den nächsten Jahren weiter freigelegt und wissenschaftlich untersucht werden. Zu den bemerkenswerten Entdeckungen in diesem Gebiet gehören lebendige Fresken, ein Imbissstand und die Skelettreste von Menschen, die bei dem Ausbruch getötet wurden.

Die Schafe weiden dort ganz nachhaltig und sauber Mauern und umgefallene Säulen ab und halten so den Verfall auf – damit auch zukünftige Generationen von Besuchern das wiederauferstandene Pompeji erleben können.

Verwendete Quellen
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