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Klimawandel: Deutschland rutscht bei Klimaschutz in Länder-Ranking ab


Großbritannien überholt
Deutschland rutscht in Klima-Ranking ab

Von t-online, mtt

21.11.2024Lesedauer: 2 Min.
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Die Luftaufnahme zeigt Einfamilienhäuser in einem Neubaugebiet (Archivbild): Im Gebäudesektor gibt es laut den Autoren "Blockaden". (Quelle: Oliver Berg/Archiv/dpa)
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Laut einem aktuellen Klimaschutzindex verliert Deutschland an Boden. Sorgenkinder sind demnach insbesondere Verkehr und Gebäude.

Deutschland ist im diesjährigen Klimaschutzindex mehrerer Umweltschutzorganisationen um zwei Plätze nach hinten gerutscht und belegt jetzt nur noch Rang 16. Der aktuelle Index wurde von dem Verein Germanwatch, dem NewClimate Institute und dem Climate Action Network im Rahmen der 29. Weltklimakonferenz in Baku veröffentlicht.

Großbritannien schoss im Index hingegen weit nach vorn. Nach Rang 20 im vergangenen Jahr belegt das Land nun Platz sechs.

Index-Länder für 90 Prozent der Verschmutzung verantwortlich

Davor sind noch Dänemark auf Platz vier und die Niederlande auf Platz fünf. Die Ränge eins bis drei ließen die Umweltschützer wie schon im Vorjahr unbesetzt – um ein Zeichen dafür zu setzen, dass keines der im Index beurteilten Länder genug tue, um den menschengemachten Klimawandel wirkungsvoll zu bremsen.

Das Ziel des Klimaschutzindexes ist es, mittels eines unabhängigen Monitoring-Instruments die Transparenz in der internationalen Klimapolitik zu erhöhen. Insgesamt 63 Länder sowie die EU als Ganzes werden bezüglich verschiedener Kategorien bewertet. Zusammengenommen seien diese Länder für mehr als 90 Prozent des weltweiten Treibhausgas-Ausstoßes weltweit verantwortlich, heißt es auf der Internetseite des Indexes.

Ganz hinten im Index ist der Iran gelandet. Kurz davor rangieren Russland, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien. Die USA befinden sich auf Platz 57, China liegt auf Platz 55. Schlechtestes EU-Land ist Bulgarien auf Rang 50.

Verkehr und Gebäude: Elektrifizierung kommt nicht an

Der Index setzt sich aus vier Kategorien zusammen. Am meisten Gewicht haben die aktuellen Treibhausgasemissionen (40 Prozent). Außerdem werden der Ausbaustand der erneuerbaren Energien, der aktuelle Energieverbrauch und die Klimapolitik bewertet (je 20 Prozent).

Auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien gebe es weltweit Fortschritte, teilten die Studienautoren mit. Die Elektrifizierung sei "mit Wucht auf der Überholspur". Auch in Deutschland habe das Erneuerbare-Energien-Gesetz den Ausbau beschleunigt, bürokratische Abläufe seien reduziert worden.

Die Elektrifizierung komme in Deutschland aber in wichtigen Bereichen nicht an. Insbesondere beim Verkehr und teilweise auch im Gebäudebereich gebe es eine "Blockade". Thea Uhlich, eine der Hauptautorinnen der Studie, kritisierte: "Hinzu kommen ein verwässertes Klimaschutzgesetz und drohende Haushaltskürzungen, die nationale und internationale klimapolitische Fortschritte massiv erschweren könnten."

Trump als Bremsklotz

Auf internationaler Ebene schauen die Experten gebannt in Richtung USA. Der Höhepunkt der weltweiten Emissionen sei aktuell in greifbarer Nähe, es komme jetzt darauf an, "dass wir in einen schnellen Sinkflug kommen", erklärte Niklas Höhne vom NewClimate Institute. Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus drohe allerdings, zum Bremsklotz zu werden. Eine Studie hatte zuletzt die Folgen der Trump-Präsidentschaft jedoch als gering eingestuft.

Höhne: "Der Index zeigt eindrucksvoll, wie groß der Widerstand der fossilen Lobby ist. In den USA war sie mitentscheidend dafür, Trump zurück ins Weiße Haus zu hieven." Auch bei den vier Letztplatzierten, die alle zu den größten Öl- und Gasproduzenten der Welt gehören, sei keine Abkehr vom fossilen Geschäftsmodell erkennbar. Der Anteil der erneuerbaren Energien im jeweiligen Energiemix liege im Iran, in Saudi-Arabien, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Russland jeweils bei unter drei Prozent.

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