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Rote Mordwanze: Giftiger Speichel lähmt ihre Opfer


Lähmt ihre Opfer
Giftiger Speichel: Wie gefährlich ist die Rote Mordwanze?

Sie springt ihre Opfer an, sticht zu und injiziert ihnen dann ihren giftigen Speichel: die Rote Mordwanze. Ist sie für Menschen gefährlich?

Aktualisiert am 05.07.2024|Lesedauer: 2 Min.

Die Rote Mordwanze (Rhinocoris iracundus) kommt vor allem in den wärmeren Regionen Europas (Süd- und Mitteleuropa) vor – und somit teilweise auch in Deutschland. Allerdings ist sie keine invasive Art, sondern ein heimisches Insekt.

imago images 0238699604Vergrößern des Bildes
Rote Mordwanze: Das Weibchen ist etwas größer als das Männchen. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Ludwig Werle/imago)

Da dieser Vertreter der Raubwanzen seinen Opfern ein Gift injiziert, das diese lähmt, sollten sich auch Hobbygärtner mit dem Insekt auseinandersetzen.

Steckbrief

Die Rote Mordwanze (Rhynocoris iracundus) fällt durch ihren leuchtend roten Körper mit den schwarzen Flecken an der Seite auf. Diese Färbung soll Feinde abschrecken und zugleich ihre Gefährlichkeit verdeutlichen. Ausgewachsene Wanzen erreichen eine Größe von 12 bis 18 Millimetern – dabei sind die Weibchen etwas größer als die Männchen.

Das Insekt besitzt rote, kräftige Beine und Flügel – es kann daher sowohl gut fliegen als auch springen.

Ein weiteres Merkmal ist ihr kräftiger Saugrüssel, mit dem sie ihre Beute – unter anderem Bienen – erlegen und ihnen ihren giftigen Speichel einflößen kann. Kurz nach der Injektion greift das Gift das Nervensystem der Tiere an, die sodann gelähmt sind und von dem Raubinsekt verspeist werden können.

Das Insekt bevorzugt bewirtschaftete Wiesen, hält sich aber auch häufig auf kräuterreichen, extensiv genutzten Weideflächen auf. Zudem ist es in spärlich bewachsenen Gebieten, an sonnigen Plätzen sowie in der Nähe von Büschen, Sträuchern, Hecken und Bäumen anzutreffen. Oft ist die Wanze im Juni und Juli zu sehen.

Rote Mordwanze auf Roter Liste

Allerdings: Die Raubwanze steht in Deutschland auch auf der Roten Liste und zählt somit zu den gefährdeten Tierarten. Verantwortlich für diese Einstufung ist unter anderem der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die Überbewirtschaftung von Feldern oder der Rückgang zahlreicher Insekten, die auf dem Speiseplan der Roten Mordwanze stehen.

Rote Mordwanze für Menschen gefährlich?

Auch wenn das Insekt mit einem Stich giftigen Speichel abgibt, ist es für Menschen ungefährlich. Lediglich der Stich ist sehr schmerzhaft – schmerzhafter als ein Bienenstich. Das Gift hingegen ist so gering dosiert, dass kaum eine Gesundheitsgefahr besteht – außer, es liegt eine Allergie vor. Ein Arzt muss nach einem Stich nur aufgesucht werden, wenn die Stichstelle ungewöhnlich stark anschwillt, schmerzt oder andere Symptome wie Übelkeit und Erbrechen auftreten. Lassen Sie das Tier am besten in Ruhe und meiden Sie es weiträumig, falls Sie ihm begegnen.

Übrigens: Schädlicher für den Menschen sind eher Bettwanzen (Cimex lectularius). Denn diese ernähren sich von menschlichem Blut.

Verwendete Quellen
  • donauauen.at "Wanzen – Rote Mordwanze"
  • tz.de "Lieber in Ruhe lassen – die Rote Mordwanze sticht schmerzhafter als eine Biene"
  • Naturspektrum.de
  • plantura.garden
  • Arteninfo.net
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