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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bloß nicht gießen! Lavendel vertrocknet? So retten Sie ihn
Der erste Reflex, wenn Lavendel trocken aussieht, ist oft: mehr Gießen. Doch das macht häufig alles noch schlimmer. Was meistens hinter vertrocknetem Lavendel steckt und wie Sie ihn retten können, verraten wir hier.
Ob im Topf oder im Garten – mit seinem intensiven Duft und den kleinen lila Blüten zaubert Lavendel ein bisschen Provence auf jeden Balkon und in jeden Garten. Doch es kommt vor, dass die Pflanze plötzlich braun und trocken wird, so als würde sie verwelken. Dann ist nicht immer Wassermangel die Ursache. Im Gegenteil – es kann sogar gut sein, dass die Pflanze zu viel gegossen wurde und ihre Wurzeln verfault sind. Finden Sie also zunächst einmal heraus, was Ihren Lavandula angustifolia unglücklich macht.
Lavendel vertrocknet selten durch Wassermangel
Tatsächlich ist zu wenig Wasser nur selten der Grund für eine braun gewordene Lavendelpflanze. Im Garten entwickelt Lavendel starke, tiefe Wurzeln, die auch im heißen Sommer genügend Feuchtigkeit aus dem Boden ziehen können. Nur wenn es über einen langen Zeitraum hinweg sehr heiß und trocken ist, kann Dürre der Grund sein. Hängende Blätter sind ein Indiz dafür, dass die Pflanze gegossen werden sollte.
Tipp:
Frisch in die Erde eingepflanzter Lavendel braucht zunächst mehr Wasser, da die Wurzeln noch nicht ausreichend im Boden verankert sind
Lavendel im Topf muss häufiger gegossen werden, als die Sträucher im Garten. Doch auch hier sollten Sie sparsam sein: Gießen Sie nur, wenn die Erde oben bereits trocken ist.
Dürre ist für Lavendel übrigens weniger im Sommer eine Gefahr als im Winter. Die Kombination aus Sonne und Frost kann ihm zum Verhängnis werden: Durch die Sonne verdunstet die Feuchtigkeit in den Blättern schneller, als die Wurzeln Wasser aufnehmen können. Deshalb sieht Lavendel im Frühling häufig braun aus.
Wenn Lavendel im Freiland den Winter nicht übersteht, ist er wahrscheinlich erfroren. Es gibt rund 30 verschiedene Lavendelsorten, und nicht alle sind winterhaft.
Lavendel vertrocknet häufig durch zu viel Wasser
Auch wenn das komisch klingen mag: Meistens vertrocknet Lavendel, weil er zu viel Wasser bekommt. Zu starkes Gießen führt nämlich zu Staunässe, was die Wurzeln faulen lässt. Die verfaulten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und transportieren, sodass die Pflanze oben vertrocknet.
So finden Sie die Ursache heraus
Wie bereits erwähnt, ist die zweite Ursache, also zu viel Wasser, weitaus häufiger. Überprüfen können Sie das mit einem Blick auf die Stängel der Pflanze: Ritzen Sie zwei, drei Stängel ein und schauen Sie die Farbe an. Sind auch die Stängel innen braun, ist zu wenig Wasser das Problem. Bei zu viel Wasser und Wurzelfäulnis sind die Stiele innen meistens noch grün. Auch die Wurzeln geben Aufschluss über das Befinden der Pflanze: helle Wurzeln bedeuten, dass die Pflanze gesund ist, braune Wurzeln deuten auf Fäulnis hin.
So retten Sie vertrockneten Lavendel
Wenn Sie Ursache 1 (zu wenig Wasser) diagnostiziert haben, ist die Abhilfe relativ einfach: mehr gießen. Vorher schneiden Sie die Pflanze am besten radikal bis in Bodennähe zurück und entfernen dadurch die vertrockneten Triebe.
Liegt Ursache 2, also Wurzelfäule vor, können Sie den Lavendel ausgraben und umpflanzen, beziehungsweise Topflavendel umtopfen. Stark verfaulte Wurzeln schneiden Sie dabei am besten abs. Lavendel liebt sandige, trockene Böden und viel Sonne.
Tipp:
Wird der Lavendel nur unten an den Stängeln braun, während diese weiter oben sowie die Blüten frisch bleiben, ist das ein natürlicher Vorgang: Der Lavendel verholzt.
- Gartenjournal
- Plantopedia