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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gartenbeet Monstranzbohne: Wundersame Hülsenfrucht
Wundersame Legenden kreisen um die Monstranzbohne, deren Zeichnung an das gleichnamige christliche Kultobjekt erinnert. Aufgrund ihres himmlischen Looks wird die alte Gemüsesorte seit Langem zur Herstellung von Rosenkränzen genutzt.
Legende um die Monstranzbohne
Eine wundersame Zeichnung ziert die Kerne der Monstranzbohne: Auf der weißen Oberfläche sind rötliche Linien und Flecken zu erkennen, die an eine Monstranz, ein Gefäß zur Aufbewahrung von Hostien, erinnern. Warum das christliche Kultobjekt auf der Bohne abgebildet ist, erklärt eine alte Legende: Während des Dreißigjährigen Krieges soll ein Pfarrer aus dem unterfränkischen Merkershausen die Monstranz vor Plünderern gerettet haben, indem er sie auf einem einsamen Gehöft in der Erde vergrub. Um die Stelle wiederzufinden, pflanzte er dort eine Hand voll Bohnen. Doch sowohl der Pfarrer als auch die Bewohner des Gehöfts kamen bei der Plünderung ums Leben. Als die Bohnen heranwuchsen, wurden die Überlebenden auf die wundersame Zeichnung der Monstranzbohne aufmerksam. Sie gruben den Boden um und stießen dabei auf den verloren geglaubten Schatz. Die alte Gemüsesorte, die auch als Engels- oder Himmelsbohne bekannt ist, wurde wegen ihrer Zeichnung häufig in Klöstern angebaut. Die Mönche fertigten aus den trockenen Kernen Rosenkränze oder kochten Eintöpfe daraus.
Anbau der alten Gemüsesorte
Monstranzbohnen sind Stangenbohnen. Sie wachsen an sonnigen Standorten und bevorzugen humosen, lockeren Boden. Wenn Sie die alte Gemüsesorte in Ihrem Garten anbauen wollen, können Sie die Aussaat zwischen Mai und Juli vornehmen. Pflanzen Sie acht bis zehn Bohnen rund um eine Bohnenstange in einer Tiefe von zwei Zentimetern. Ende August, wenn sich aus den weiß-gelben Blüten Hülsen gebildet haben, können Sie die Monstranzbohnen ernten.