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Silikonfugen entfernen und erneuern: Schritt-für-Schritt mit Hausmitteln


Schritt-für-Schritt-Anleitung
Silikonfugen entfernen und erneuern – so funktioniert's

Silikonfugen in Küche und Bad werden mit der Zeit undicht oder sogar schimmlig. Das kann neben der Bausubstanz auch Ihrer Gesundheit schaden.

Aktualisiert am 21.10.2023|Lesedauer: 4 Min.
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Wo Fliesen und Badmöbel wie ein Keramikwaschbecken aufeinandertreffen, schützen Fugen die Materialien vor Kontaktschäden und Erschütterung. Damit keine Feuchtigkeit in die Fugen eindringt und sich hinter Fliesen und Waschbecken kein Schimmel bildet, werden diese mit Silikon ausgefüllt.

Silikonfugen entfernen: Wenn sich schwarzer Schimmel an den Fugen Ihrer Badewanne gebildet hat, wird es höchste Zeit, die Silikonfugen zu erneuern.Vergrößern des Bildes
Silikonfugen entfernen: Wenn sich schwarzer Schimmel an den Fugen Ihrer Badewanne gebildet hat, wird es höchste Zeit, die Silikonfugen zu erneuern. (Quelle: Jochen Tack/imago-images-bilder)

In regelmäßigen Abständen sollten Sie Silikonfugen entfernen, weil diese über die Jahre porös und unansehnlich werden können. Doch so gut das Silikon abdichtet, so schwer ist es auch wieder zu entfernen. Diese Anleitungen zeigen Ihnen, wie Sie alte Fugen dennoch leicht abbekommen und durch neue ersetzen.

Silikonfugen klassisch entfernen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, altes Silikon aus den Zwischenräumen der Fliesen zu entfernen.

Die klassische Methode: Kratzer oder Messer

Die gängige Methode ist das Entfernen mit einem speziellen Messer, zum Beispiel einem sogenannten Fugenhai. Das ist ein handlicher Fugenkratzer. Ein Teppich- oder Cuttermesser tut es aber auch. Wichtig ist eine scharfe Edelstahlklinge:

  • Säubern Sie vor dem Abkratzen gründlich die Oberflächen rund um die alte Silikonfuge.
  • Schließen Sie den Abfluss, wenn Sie Fugen an Waschbecken, Badewanne oder Duschkabine entfernen möchten. Das alte Silikon darf nicht ins Abwasser gespült werden.
  • Entfernen Sie die alte Silikonfuge mithilfe des Kratzers oder Messers restlos.

Die chemische Methode: Silikon-Entferner

Sitzt das Silikon so fest, dass es sich weder mit dem Fugenhai noch mit dem Cuttermesser abkratzen lässt, verwenden Sie einen Silikonentferner auf chemischer Basis. Dieser wird als Spray, Gel oder flüssig angeboten:

  • Sprühen Sie die Fuge mit dem Silikonentferner ein oder bestreichen Sie diese gleichmäßig mit einem Pinsel oder einer Kartuschenpistole.
  • Lassen Sie den Entferner entsprechend der Gebrauchsanleitung einwirken.
  • Entfernen Sie das gelöste Silikon mit einem Kratzer oder Messer.
  • Säubern Sie die Oberflächen gründlich von Schmutz und Schimmel, zum Beispiel mit Spiritus.
  • Lassen Sie die Fuge trocknen und lüften Sie das Bad oder die Küche gut durch.

Silikonfugen mit Hausmitteln ablösen

Wenn Sie auf aggressive Silikonentferner verzichten möchten, können Sie es mit umweltverträglichen Hausmitteln versuchen. Diese helfen nicht nur beim Fliesen- und Fugenreinigen, sondern auch beim Erneuern von Silikonfugen.

Generell ist es hilfreich, zuvor mit einem Kratzer oder Messer das Gröbste abzulösen – umso leichter können Sie das alte Silikon dann mit einem Hausmittel entfernen. Haben Sie keines dieser Werkzeuge im Haus, können Sie die Fuge auch mit Wärme, beispielsweise einem Föhn, aufweichen, oder sie mit Kälte- beziehungsweise Eisspray vorhärten.

Essig
Tränken Sie einen Schwamm oder Lappen mit Essigessenz (ein Teil Essig auf zwei Teile Wasser). Weichen Sie die Silikonfuge circa fünf bis zehn Minuten damit ein und versuchen Sie dann das Silikon zu lösen.

Geschirrspülmittel
Trocknen Sie die Silikonfuge gründlich ab. Es darf sich kein Wasser darauf befinden. Geben Sie reichlich unverdünntes Geschirrspülmittel auf die Fuge. Lassen Sie es circa 15 Minuten einwirken. Entfernen Sie jetzt die Silikonreste.

Babyöl
Massieren Sie etwas Babyöl für mehrere Minuten an den Rändern der Silikonfuge ein, bis diese langsam weich wird und versuchen Sie dann, das Silikon zu lösen.

Schmutzradierer
Er funktioniert wie ein Radiergummi, entfernt hartnäckigen Schmutz und Flecken auf allen glatten Flächen – und kann auch Silikonreste verschwinden lassen. Das Reinigungsmittel aus der Drogerie sollte aber mit Bedacht angewendet werden. Drücken Sie mit dem Schmutzradierer zu stark auf, kann es passieren, dass er bröselt. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Feuchten Sie den Schmutzradierer leicht an.
  • Reiben Sie sanft und sehr ausdauernd über die Silikonfuge, bis sie sich löst.
  • Entsorgen Sie am Ende die durch den Abrieb entstandenen Radierkrümel und das alte Silikon im Hausmüll und spülen Sie beides nicht ins Abwasser.

Nagellackentferner
Das darin enthaltene giftige Lösungsmittel Aceton entzieht Silikon dessen Klebefähigkeit. So kann es leicht entfernt werden:

  • Befeuchten Sie ein Papier- oder Zellstofftaschentuch mit Nagellackentferner.
  • Reiben Sie damit die Silikonfuge gründlich ein.
  • Lassen Sie es kurz einwirken und entfernen Sie jetzt die Silikonreste.

Umweltschützer raten allerdings von diesem Hausmittel ab, weil hier giftige Dämpfe entstehen können, die Ihre Gesundheit gefährden.

Silikonfugen erneuern

Haben Sie die alten Silikonfugen entfernt, können Sie diese jetzt erneuern. Um später saubere Ränder zu erhalten, ist es empfehlenswert, vorher die leere Fuge oben und unten mit Malerkrepp abzukleben.

  • Video: Mit diesen Hilfsmitteln gelingen Ihnen saubere Silikonfugen

Mit Silikon für Sanitärräume, das pilzhemmende Mittel ausdünstet, und einer passenden Silikonspritze oder -pistole kann die Fuge nun gleichmäßig erneuert werden. Mit einer Spachtel oder Rasierklingen können Sie kleine Fehler ausgleichen.

Tipp
Die Breite der Silikonfuge sollte dabei etwas größer sein als die Breite des Spalts. Es empfiehlt sich, zur Breite der alten Fuge ein bis zwei Millimeter dazu zu addieren. Der Grund: Silikon schrumpft mit der Zeit ein wenig zusammen.

Im Anschluss benetzen Sie das noch flüssige Silikon mit Seifenwasser (zum Beispiel Geschirrspülmittel) aus einer Sprühpistole und ziehen es mit einem Spatel glatt. Achten Sie darauf, dass zwischen Auftragen und Glätten nicht mehr als zehn Minuten vergehen sollten. Orientieren Sie sich hier an der Gebrauchsanleitung auf der Verpackung.

Die erneuerten Fugen sollten 24 Stunden trocknen, bevor sie mit Wasser in Kontakt kommen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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