Baulexikon Schleifpapier glättet raue Oberflächen
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schleifpapier wird auch Schmirgelpapier oder Sandpapier genannt und findet sich in jeder Handwerkerausstattung. Warum das Schleifpapier gar kein Papier ist, was die Zahlen auf der Rückseite verraten und noch mehr erfahren Sie hier.
So ist Schleifpapier aufgebaut
Mit Schleifpapier bzw. Sandpapier werden Oberflächen geglättet oder aufgeraut, etwa ein Fahrradschlauch vor dem Auftragen des Klebers für einen Flicken. Feine Körner tragen beim Schleifen der Oberfläche winzige Unebenheiten oder Teile der obersten Schicht ab, etwa bei Steinen, Metallen oder Lacken. Die Körner bestehen heute meistens aus speziellem Kunststoff. Auch Salze, Aluminiumteilchen oder Diamanten werden bei manchen Schleifpapieren eingesetzt. Früher bestanden die Körner auf Schmirgelpapier häufig aus Sand oder Glas, weshalb es auch noch heute als Sandpapier oder Glaspapier bekannt ist.
Schleifpapier ist allerdings kein Papier. Allenfalls die unterste Schicht, die Trägerschicht genannt wird, kann aus Papier bestehen, aber auch aus Leinen oder Vulkanfiber. Darauf befindet sich ein Grundbinder, der die Schleifkörner hält. Außerdem kommt ein Deckbinder zum Einsatz, um die Schleifkörner miteinander zu verbinden.
Für jeden Zweck das richtige Sandpapier
Für die Wahl des richtigen Schleifpapiers orientiert man sich an zwei Faktoren. Zum einen an der Streuung. Sie gibt an, wie weit die Körner auf dem Trägermaterial auseinanderliegen. Je breiter die Streuung, umso tiefer dringen die Körner in das Material ein. Dementsprechend stärker ist die Schleifwirkung, aber auch das Risiko von Kratzern. Je geringer die Streuung, desto enger liegen die Körner auf dem Schmirgelpapier zusammen, der Schleifeffekt wird dadurch feiner.
Der zweite Faktor ist die Körnung. Sie ist an der Angabe auf der Rückseite des Schleifpapiers abzulesen. Dabei gibt der Buchstabe die Härte der Körner an, von weich (Buchstaben A-K), über mittel (L-O) bis hart (P-Z). Die Zahl dahinter zeigt die Körnung, sprich wie fein die Körner sind. Für grobes Abschleifen von Unebenheiten wählt man eine Körnung bis 120, für das Anschleifen von Metallen eine mittlere Körnung zwischen 150 und 180, für das Fein-Schmirgeln von Holz oder Metall eine feine Körnung von 220 bis 360. Für besonders empfindliche Oberflächen gibt es Körnungen bis 4000.