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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schwangerschaftsbeschwerden Zahnfleischbluten in der Schwangerschaft: Tipps
Zahnfleischbluten gehört leider zu den häufigen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft. Aus diesem Grund ist der Anspruch an eine gründliche Mundhygiene mehr denn je hoch: Im Extremfall können Infektionen des Zahnfleisches sonst zum Zahnverlust führen.
Besondere Anfälligkeit während der Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft geht mit hormonellen Umstellungen einher, die sich auch auf den Mundraum auswirken können. Dieser Bereich ist dann besonders empfindlich, wenn eine verstärkte Speichelbildung und Übelkeit am Morgen einsetzt.
Vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft lockert sich das Gewebe und auch das Zahnfleisch leidet. Folglich kann sich Zahnfleischbluten entwickeln, ein "typisches Symptom der sogenannten Schwangerschafts-Gingivitis. Unbeachtet löst sie eine Parodontitis aus, die schlimmstenfalls zum Zahnverlust führt", so Jens Thomsen, Zahnarzt aus Hamburg, in einem Bericht der "Rheinischen Post".
Tipps gegen Zahnfleischbluten
Um schlimmere Konsequenzen von Zahnfleischbluten während der Schwangerschaft zu vermeiden, sollten Sie sich Ihrer Mundhygiene noch viel bewusster widmen als sonst. Natürlich sollten Sie weiterhin regelmäßig Zähne putzen, am besten nach jedem Essen. Warten Sie jedoch nach jeder Mahlzeit etwa 30 Minuten mit dem Zähneputzen, da das Zahnfleisch nach dem Essen noch empfindlich ist.
Da Sie mit herkömmlichen Zahnbürsten beim Putzen nicht an alle Stellen im Mund herankommen, eignen sich laut Thomsen auch Interdentalbürsten. Durch deren tägliche Anwendung können Sie auch Zahnfleischentzündungen minimieren. Normale Zahnbürsten sollten außerdem eher weich als hart sein, damit Sie durch die Borsten nicht das Zahnfleisch verletzen.
Neben den richtigen Zahnbürsten sollten Sie aber auch auf eine geeignete Zahnpasta achten, die den Zahnschmelz schützt: "Werdende Mütter achten beim Zähneputzen am besten zusätzlich auf fluoridhaltige Zahnpasta, denn Fluor lagert sich an die Zahnoberfläche, macht diese widerstandsfähig und vermeidet Angriffspunkte für Bakterien", so Thomsen weiter.
Im Zweifelsfall ärztlichen Rat suchen
Leiden Sie bereits an regelmäßigem Zahnfleischbluten, sollten Sie unbedingt einen Zahnarzt aufsuchen. Nach seiner Diagnose kann er Ihnen in der Regel die ideale Zahnpflege empfehlen oder auch Tipps zur Ernährung geben. Dabei sollte der Arzt gerade in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft trotz angeblich geringer Strahlenbelastung auf den Uterus nur im äußersten Notfall Röntgenaufnahmen vom Kiefer anfertigen, wie die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde warnt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.