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Nabelschnurblut spenden oder einlagern: Was Schwangere wissen sollten


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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Wissen für Schwangere
Nabelschnurblut spenden oder einlagern?


Aktualisiert am 02.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Schwangere sitzt mit Laptop auf dem SofaVergrößern des Bildes
Viele Schwangere wissen nicht, dass sie ihr Nabelschnurblut spenden können. (Quelle: JLco - Julia Amaral/getty-images-bilder)
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Schwangere können das Nabelschnurblut ihres Babys spenden oder für eine mögliche spätere Eigenspende einlagern. Wie sinnvoll das ist.

Schon wenige Minuten nach der Geburt wird die Nabelschnur zwischen Mutter und Kind getrennt – und anschließend in den meisten Fällen entsorgt. Was viele nicht wissen: Es ist auch möglich, das Nabelschnurblut zu spenden. Mithilfe der im Blut enthaltenen Stammzellen können Personen mit bestimmten Erkrankungen wie etwa Leukämie behandelt werden.

Manche überlegen zudem, das Nabelschnurblut gegen Geld einzulagern – für den Fall, dass das Kind die Stammzellen irgendwann selbst benötigen könnte.

Was ist an Nabelschnurblut so besonders?

Ähnlich wie die Blutstammzellen im Knochenmark enthält auch das Nabelschnurblut Stammzellen. Diese Zellen stammen aus dem Mutterkuchen (Plazenta) und sind noch nicht voll ausgereift. Das heißt, sie können sich noch zu verschiedenen Blutbestandteilen entwickeln. Auf diese Weise können Stammzellen die Blutbildung sowie das Immunsystem einer Person erneuern.

Dies ist insbesondere bei Erkrankungen des blutbildenden Systems hilfreich, zu denen verschiedene Formen von Leukämien zählen. Auch bestimmte Immundefekte können mithilfe der Stammzellen behandelt werden. Im Vergleich zur Knochenmarkspende ist die Spende von Nabelschnurblut unkomplizierter und weniger aufwendig.

Welche Spendenformen werden unterschieden?

Bei einer Spende aus Nabelschnurblut handelt es sich meist um eine Fremdspende (allogene Transplantation). Das bedeutet, dass die Spenderin die Stammzellen einer anderen Person zur Verfügung stellt.

Eine Variante ist die gerichtete Spende: Dabei erhält ein krankes Geschwisterkind oder eine andere verwandte Person ersten Grades die Stammzellen. Die dritte Möglichkeit ist die Eigenspende, die ausschließlich für das eigene Kind vorgesehen ist und bei der das Nabelschnurblut kostenpflichtig eingelagert wird.

Wie funktioniert die Spende und ist sie gefährlich?

Nabelschnurblut können Schwangere nur in speziellen Kliniken spenden. Eine Spende stellt für Mutter und Kind kein Risiko dar. Auch ist sie nicht mit Schmerzen verbunden. Um Spenderin zu werden, muss die Schwangere vorab ihr schriftliches Einverständnis erteilen.

Nachdem die Nabelschnur durchtrennt wurde, entnimmt das Fachpersonal das darin enthaltene Blut aus der Vene der Nabelschnur und sammelt es in einem speziellen Beutel. Das Laborpersonal untersucht das Blut gründlich und bestimmt die Blutgruppe. Anschließend wird das Blut aufbereitet. Die enthaltenen Stammzellen werden isoliert und anschließend tiefgefroren.

Eine Spende aus Nabelschnurblut ist pseudonymisiert, das heißt, es werden keine persönlichen Daten der Spenderin weitergegeben.

Kann jede Schwangere Nabelschnurblut spenden?

Eine Spende kommt für jede volljährige, gesunde Schwangere infrage, sofern das Kind gesund und die Schwangerschaft komplikationsfrei verlaufen ist.

Um Spenderin zu sein, darf keine Suchterkrankung vorliegen. Zudem muss vorab geprüft werden, ob die Schwangere oder der biologische Vater unter bestimmten Erkrankungen leiden, die eine Spende ausschließen. Kurz vor oder nach der Geburt wird das Blut der Mutter zudem nochmals untersucht. So soll gewährleistet werden, dass zum Zeitpunkt der Spende keine Infektion vorliegt, etwa mit Hepatis.

Eigenes Nabelschnurblut einlagern: Sinnvoll oder nicht?

Grundsätzlich ist es möglich, nach der Geburt das eigene Nabelschnurblut einzulagern – für den Fall, dass das Kind es später benötigen könnte. Private Nabelschnurblutbanken bewahren dann die Stammzellen gegen eine Gebühr für eine bestimmte Zeit auf.

Ob dies Sinn macht, ist allerdings unter Fachleuten umstritten. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen gibt es nur wenige Krankheiten, die sich tatsächlich mit einer Stammzelltransplantation behandeln lassen.

Zum anderen ist eine Eigenspende in vielen Fällen gar nicht möglich, da die Gefahr besteht, dass sich im eigenen Nabelschnurblut bereits kranke Zellen befinden. Zum Beispiel ist daher bei einer Leukämie oder einer erblichen Erkrankung in der Regel eine Fremdspende erforderlich.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Eigenspende tatsächlich zum Einsatz kommt, ist also relativ gering. Bislang ist auch nur ein sehr kleiner Teil der eingelagerten Eigenspenden tatsächlich verwendet worden. Offen ist auch, inwieweit in der Zukunft bestimmte Erkrankungen mithilfe der Stammzellen behandelt werden können, für die es bislang noch keine solche Therapie gibt.

Letztlich muss jede Schwangere die Entscheidung, ob sie Nabelschnurblut spenden, einlagern oder aber auch gar nicht verwenden möchte, für sich selbst treffen.

Nabelschnurblut spenden oder einlagern: Wie hoch sind die Kosten?

Kosten entstehen für die Spenderin bei einer Fremdspende nicht. Wird das Blut an ein Geschwisterkind oder eine andere verwandte Person ersten Grades gespendet, übernimmt die Krankenkasse in bestimmten Fällen die Kosten.

Wer Nabelschnurblut für das eigene Kind einlagern lassen möchte, muss je nach Anbieter mit Kosten zwischen 1.500 und 3.000 Euro rechnen. Für das Geld bewahrt die private Stammzellenblutbank die Stammzellen rund 20 Jahre lang auf.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Was genau ist Nabelschnurblut?" Online-Informationen des Universitätsklinikums Düsseldorf: uniklinikum-duesseldorf.de (Abrufdatum: 12.5.2023)
  • "Stellungnahme Nabelschnurrestblut". Online-Informationen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Knochenmark- und Blutzelltransplantation e. V.: dag-hszt.de (Stand: 9.1.2017)
  • "Nabelschnurblut spenden?" Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.familienplanung.de (Stand: 26.11.2015)
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