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Coronavirus: Grippeimpfung könnte auch vor Covid-19 schützen


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Trainierte Immunität?
Grippeimpfung kann womöglich auch vor Covid-19 schützen


Aktualisiert am 03.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Impfung: Mediziner raten zur Grippeschutzimpfung, um eine gefährliche Doppelinfektion von Influenza und Covid-19 zu verhindern. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Impfung: Mediziner raten zur Grippeschutzimpfung, um eine gefährliche Doppelinfektion von Influenza und Covid-19 zu verhindern. (Symbolbild) (Quelle: fstop123/getty-images-bilder)
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Insbesondere Risikogruppen sollten sich jährlich gegen Influenza impfen lassen. Mehrere Studien deuten nun an, dass sich die Grippeimpfung in der aktuellen Pandemie auch auf Corona-Infektionen auswirken könnte.

Die Hauptrisikogruppen für Covid-19 und Influenza sind deckungsgleich: Gefährdet sind vor allem ältere Menschen über 60 und Patienten mit Grunderkrankungen. Diesen Gruppen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut (RKI) deshalb ganz besonders die Grippeschutzimpfung.

Aber auch Schwangere, Bewohner in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches Personal sollten sich gegen Grippe impfen lassen. Schließlich kann dadurch das Risiko einer Infektion bis zu 60 Prozent verringert werden, sagen Experten.

Doch angesichts der Corona-Pandemie kommt der Grippeschutzimpfung in diesem Jahr noch eine weitere wichtige Aufgabe zu: Die Zahl der Grippe-Patienten, die stationär behandelt werden müssen, soll so niedrig wie möglich gehalten werden. Viele Mediziner sprechen sich daher für eine Impfung über die Risikogruppen hinaus aus.

Studien: Grippeimpfung könnte auch vor Covid-19 schützen

Eine aktuelle Studie will belegen, dass die Grippeschutzimpfung noch einen weiteren positiven Effekt haben kann. So zeigt sie, dass gegen Grippe geimpfte Menschen seltener an Covid-19 erkrankten. Zuvor hatte die "Pharmazeutische Zeitung" darüber berichtet.

Forscher von der Radboud Universität in den Niederlanden und der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf analysierten Daten von etwa 10.600 Angestellten des Universitätsklinikums Radboud. 184 der Klinikmitarbeiter wurden bis Anfang Juni positiv auf das Coronavirus getestet. Daraufhin wurde geprüft, wer von ihnen zuvor gegen Grippe geimpft wurde.

Das Ergebnis: Von den gegen Grippe geimpften Mitarbeitern waren nur 1,33 Prozent an Corona erkrankt, bei den Nicht-Geimpften waren es 2,23 Prozent der Untersuchten. Dies entspricht einer Risikoreduktion um 39 Prozent, schreiben die Forscher. Sie schlussfolgerten daraus, dass Menschen, die sich im vergangenen Winter gegen Grippe impfen ließen, während der ersten Welle der Corona-Pandemie ein geringeres Infektionsrisiko für SARS-CoV-2 hatten als Ungeimpfte.

Direkter Zusammenhang muss weiter erforscht werden

Die Ergebnisse der Untersuchung wurden auf dem Preprint-Server "medRxiv" veröffentlicht und sind noch nicht von unabhängigen Fachkollegen begutachtet worden. Dieses Vorgehen ist in Zeiten der Corona-Pandemie nicht unüblich.

Die Studie ist kein definitiver Beweis, dass eine Grippeimpfung tatsächlich vor Covid-19 schützt. Allerdings hatten auch zwei weitere Studien aus Italien zuvor einen möglichen Zusammenhang zwischen einer Grippeimpfung und einem niedrigeren Corona-Risiko nahegelegt. Die Erkenntnisse der Studien müssen aber mit Vorsicht betrachtet werden, denn einen genauen Zusammenhang zwischen der Grippeimpfung und einer Corona-Infektion können sie bislang nicht belegen.

Kreuzimmunität durch Grippeschutzimpfung?

Bekannt ist aber, dass Impfungen im Allgemeinen das Immunsystem trainieren und dass einige Impfstoffe nicht nur gegen den eigentlichen Zielerreger, sondern auch gegen andere schützen können. Mediziner sprechen dabei von einer Kreuzprotektion oder auch Kreuzimmunität.

Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Grippeimpfung eine solche Kreuzimmunität gegen das Coronavirus bieten könnte. Der Grippe-Impfstoff veranlasse die körpereigene Abwehr, nicht nur Influenzaviren, sondern auch das Coronavirus effektiver zu bekämpfen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Pharmazeutische Zeitung
  • Robert Koch-Institut
  • Eigene Recherche
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