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Nabelbruch bei Babys: Wann er operiert werden muss


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Bei Neugeborenen nicht selten
Nabelbruch bei Babys meist harmlos


Aktualisiert am 01.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Ärztin tastet den Bauch eines Babys abVergrößern des Bildes
Ein Nabelbruch bei Babys bildet sich fast immer von allein zurück. (Quelle: naumoid/getty-images-bilder)
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Ein Nabelbruch bei Neugeborenen bildet sich oft von selbst zurück. Tut er es nicht oder kommt es zu Komplikationen, kann eine OP nötig werden.

Bei Babys ist ein Nabelbruch keine Seltenheit: Jedes fünfte Neugeborene kommt damit zur Welt, darunter vor allem Frühgeborene. In der Regel müssen sich Eltern keine Sorgen machen – in bestimmten Fällen ist jedoch eine Operation angebracht.

Nabelbruch bei Babys: Was ist das?

Ein Nabelbruch hat nichts mit einem Knochenbruch zu tun. Vielmehr handelt es sich um einen sogenannten Eingeweidebruch, den Fachleute als Hernie bezeichnen. Dabei wölben sich Bereiche des Bauchfells, Fettgewebe oder auch Darmschlingen durch eine kleine Lücke in der Bauchdecke vor, die sich im Bereich des Bauchnabels gebildet hat.

Dass ein Nabelbruch besonders häufig bei Babys entsteht, ist kein Zufall. Das ungeborene Baby ist über die Nabelschnur mit der Plazenta der Mutter verbunden. Die Plazenta versorgt das Baby so mit Nährstoffen und Sauerstoff. Die Nabelschnur verläuft durch den Nabelring, eine schmale Lücke in der Bauchwand des Babys.

Nach der Geburt wird die Nabelschnur durchtrennt. Der Nabelring wird dann rasch kleiner und die Lücke in der Bauchwand wächst zu. Ist die Lücke jedoch nicht vollständig verschlossen, kann bei Neugeborenen ein Nabelbruch entstehen.

Nabelbruch bei Babys: Symptome

Normalerweise können Ärztinnen und Ärzte einen Nabelbruch bei Babys leicht diagnostizieren. Oft lässt er sich an einer Vorwölbung am Bauchnabel erkennen: Das ist der sogenannte Bruchsack, in dem sich womöglich Gewebe aus dem Bauchraum befindet. Dieser kann so groß werden wie ein Hühnerei. Insbesondere, wenn das Baby niest, schreit oder presst (beim Stuhlgang), ist die Wölbung gut sichtbar.

Zudem kann die Ärztin oder der Arzt die Lücke am Bauchnabel ertasten. Falls erforderlich, kann eine Ultraschalluntersuchung weiteren Aufschluss über Beschaffenheit und Größe des Bruchs geben.

Schmerzen haben Babys mit einem Nabelbruch in der Regel nicht. Beschwerden treten nur auf, wenn der Bruch zu Komplikationen geführt hat.

Wichtige Information

Wenn das Baby Schmerzen hat oder sich die Vorwölbung deutlich vergrößert, sollten Eltern in jedem Fall zeitnah eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt aufsuchen.

Komplikationen bei Babys nur selten

Bei Erwachsenen führt ein Nabelbruch häufiger zu einer sogenannten Inkarzeration: Diese entsteht, wenn beispielsweise eine Darmschlinge in der Bruchlücke eingeklemmt ist. Diese Komplikation ist gefährlich: Wenn ein Teil des Darms nicht mehr richtig durchblutet wird, kann er absterben. Eine Einklemmung ist ein Notfall, der umgehend operiert werden muss.

Um einer Inkarzeration vorzubeugen, werden Erwachsene mit einem Nabelbruch häufig operiert. Bei Babys ist das Risiko für eine Inkarzeration im Vergleich zu Erwachsenen jedoch sehr gering. Daher raten Fachleute davon ab, Neugeborene mit einem "normalen" Nabelbruch vorbeugend zu operieren.

Eine Einklemmung ist mit starken Schmerzen verbunden. Der Bauchnabel ist hart und kann verfärbt sein. Hinzu kommen Symptome wie Übelkeit und Erbrechen.

Nabelbruch bei Babys verschwindet meist von selbst

Eine Behandlung ist bei Neugeborenen mit Nabelbruch nur selten nötig: Die Mehrheit der Nabelhernien bildet sich innerhalb der ersten zwei Lebensjahre von allein zurück. Bis zu 9 von 10 Nabelhernien sind bis zum vierten Lebensjahr verschwunden.

Eine Operation kommt infrage, wenn sich der Nabelbruch bis zum zweiten Lebensjahr, spätestens aber im Vorschulalter noch nicht zurückgebildet hat.

Darüber hinaus ist eine OP notwendig, wenn sich eine Darmschlinge im Bruchsack befindet. Ist diese in der Bruchlücke eingeklemmt, sodass die Durchblutung gefährdet ist, ist ein sofortiger operativer Eingriff nötig.

Nabelpflaster nicht wirksam

Früher wurden häufiger sogenannte Nabelpflaster verwendet, die den Bruch stabilisieren und zur Heilung verhelfen sollten. Heute kommen diese nicht mehr zum Einsatz: Zum einen wirken sie nicht, zum anderen können sie Komplikationen wie einen Leistenbruch auslösen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Umbilical Hernia". Online-Informationen der Johns Hopkins Universität: www.hopkinsmedicine.org (Abrufdatum: 23.11.2023)
  • "Nabelbruch (Hernia umbilicales)". Online-Informationen des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt:innen e. V.: www.kinderaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 23.11.2023)
  • "Nabelbruch". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Abrufdatum: 23.11.2023)
  • "Wie gefährlich ist ein Nabelbruch?" Online-Informationen von PTAheute: www.ptaheute.de (Stand: 18.4.2023)
  • Coste, A., Jaafar, S., Parmely, J.: "Umbilical Hernia". StatPearls [Internet], Treasure Island (FL), StatPearls Publishing (Januar 2023)
  • "Nabelbruch bei Kindern". Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: 21.8.2021)
  • "Nabelhernie". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Juli 2021)
  • Gortner, L., Meyer, S.: "Duale Reihe Pädiatrie". Thieme, Stuttgart 2018
  • Kerbl, R., et al.: "Checkliste Pädiatrie". Thieme, Stuttgart 2015
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