Erstes Quartal Daimler macht dank Chinageschäft Milliarden-Gewinn
Daimler geht es blendend: In den ersten drei Monaten des Jahres hat der Autobauer mehr als vier Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet. Probleme bereiten nun allerdings fehlende Computerchips.
Daimler hat dank hoher Nachfrage in China und Kostensenkungen im ersten Quartal den Gewinn gegenüber dem sehr schwachen Vorjahresquartal vervielfacht. Dank Rückenwind aus China, vorteilhafter Preisdurchsetzung und Kostendisziplin stieg der Konzerngewinn auf 4,4 Milliarden Euro, wie Finanzchef Harald Wilhelm am Freitag erklärte.
Im ersten Quartal 2020, als die Corona-Krise die Autoindustrie weltweit begann lahmzulegen, hatte der Dax-Konzern nur rund 170 Millionen Euro verdient. Die anhaltende Knappheit bei Halbleitern führt unterdessen auch im zweiten Quartal zu Produktionsausfällen und bremst den Absatz.
Der Autobauer musste deshalb in den Mercedes-Werken Bremen und Rastatt zum zweiten Mal in diesem Jahr die Fertigung aussetzen und einen Großteil der insgesamt 18.500 Beschäftigten in Kurzarbeit schicken.
Mehr Chips erst wieder im zweiten Halbjahr
Eine Besserung der Lage bei Halbleitern erwartet Daimler im zweiten Halbjahr. Durch einen Nachfrageboom in der Corona-Krise und einen Brand beim japanischen Chip-Hersteller Renesas herrscht derzeit global im Autobau Mangel an Computerchips. Dieser ließ die Autoproduktion seit Jahresbeginn weltweit stocken.
Doch das nützt den Herstellern nach Einschätzung von Analysten derzeit mehr als es schadet. Denn dem verknappten Neuwagenangebot steht eine hohe Nachfrage gegenüber, vor allem in China und den USA. Die Autobauer können deshalb bessere Preise erzielen mit geringerem Rabatt.
Daimlers Nettogewinn war in den ersten drei Monaten dieses Jahres mehr als doppelt so hoch wie im Vorkrisenjahr 2019. "Nach diesem vielversprechenden Start sind wir sehr zuversichtlich, dass wir bei der nachhaltigen Verbesserung unserer Renditen weiterhin schnell vorankommen, während wir gleichzeitig unser Elektro-Fahrzeugportfolio weiter ausbauen", erklärte Wilhelm.
Großes Umsatzplus vorab bekannt gegeben
Der Stuttgarter Konzern hatte am 16. April schon Eckdaten für Januar bis März vorab bekannt gegeben, da diese weit über den Markterwartungen lagen. Der Umsatz legte um zehn Prozent zu auf 41 Milliarden Euro. Das Hauptgeschäft, die Pkw-Tochter Mercedes-Benz Cars & Vans, erzielte bei einem Absatzplus von 15 Prozent eine operative Rekordrendite von 14,3 Prozent (bereinigt), weit über der selbst gesetzten Zielmarke von acht bis zehn Prozent im Gesamtjahr.
Wilhelm stellte deshalb jetzt eine höhere Rendite von zehn bis zwölf Prozent in Aussicht. Der Ausblick für den gesamten Konzern ist unverändert – Absatz, Umsatz und Betriebsergebnis sollen deutlich über den Zahlen des Corona-Krisenjahres liegen. Ein besseres operatives Geschäft und strenge Kostenkontrolle ließen die liquiden Mittel des Konzerns seit Jahresbeginn weiter steigen um gut zwei auf 20,1 Milliarden Euro.
- Nachrichtenagentur Reuters