Stiftung Warentest Viele Bausparkassen beraten ihre Kunden schlecht
Statt der bestmöglichen Kondition empfehlen Institute oft "extreme Tilgungsbeiträge oder Sparpläne". Nur wenige Bausparkassen bieten laut einem Test eine gute Beratung mit realistischen Sparsummen an.
Bausparkassen beraten laut Untersuchung der Stiftung Warentest zu oft am Kunden vorbei. "Sie empfehlen ungünstige Tarife, überhöhte Bausparsummen, extreme Tilgungsbeiträge oder Sparpläne mit zu hohem Sparguthaben", kritisierte Stiftung Warentest. In einem Test für die Zeitschrift "Finanztest" überzeugte demnach nur eine von 16 Bausparkassen. "Das Ergebnis ist für die Branche ein Armutszeugnis", sagte Chefredakteur Heinz Landwehr.
Gute Bausparverträge sind individuell
Die Tester führten Beratungsgespräche zu drei verschiedenen Szenarien. "Die LBS Schleswig-Holstein-Hamburg erzielte als einzige gerade noch ein "Gut", die Alte Leipziger schnitt als beste bundesweite Bausparkasse mit "Befriedigend" ab", erklärte Stiftung Warentest. Neun weitere Institute erhielten demnach die Note "Ausreichend", bei dreien war die Beratung laut Test "mangelhaft".
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Bausparverträge müssten gut auf den Kunden abgestimmt sein, doch viele Bausparkassen hätten insbesondere zu hohe Sparsummen empfohlen. "Für den Kauf einer Immobilie in zehn Jahren mit 400 Euro Sparrate im Monat hätten meist 100.000 bis 120.000 Euro gereicht", erläuterte "Finanztest". Die Berater hätten aber bis zu 300.000 Euro empfohlen.
- Nachrichtenagentur AFP