"Bitte kein Schnellschuss" Naturschützer warnt vor Aus für Verbrennungsmotor
Sind Elektroautos genauso klimaschädlich, wenn sie nicht mit Ökostrom fahren? Diese streitbare Frage stellt jetzt ausgerechnet ein prominenter Naturschützer – und heizt die Diskussion um die Zukunft des Verbrennungsmotors neu an.
Ernst Ulrich von Weizsäcker, Präsident der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Expertenorganisation "Club of Rome", hat die Grünen davor gewarnt, in den Koalitionssondierungen auf einem Aus des Verbrennungsmotors zu bestehen. "Bitte kein Schnellschuss beim Verbrennungsmotor", schreibt der Naturwissenschaftler laut "Heilbronner Stimme" in einem Forderungskatalog zu den Jamaika-Gesprächen.
"Erstens ist das Elektroauto beim heutigen Strommix eher klimaschädlicher als der Verbrennungsmotor, zweitens kann man (Modell Audi) überschüssigen Windstrom, der sonst vernichtet wird, in Wasserstoff oder Methan umwandeln und damit den klimaneutralen Verbrennungsmotor füttern." Trotzdem müsse man "natürlich die E-Auto-Technik vorantreiben", erklärte Weizsäcker.
Er fordert außerdem von der künftigen Koalition unter anderem, die deutsche Selbstverpflichtung aus dem Pariser Klimaschutz-Abkommen umzusetzen und eine sanft steigende CO2-Steuer einzuführen.
Info: Der "Club of Rome" wurde 1968 gegründet. In ihm sitzen Experten verschiedener Disziplinen aus mehr als 30 Ländern. Sie setzen sich für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit ein.