Beruf & Karriere Arbeitsmarkt: Quote für über 60-Jährige gefordert
Politiker von CDU und SPD sowie Gewerkschafter haben die Einführung einer Mindestquote für die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer gefordert. So sollen mögliche Kürzungen der Alterseinkommen als Folge der Rente mit 67 abgemildert werden.
Gewerkschafter will Opa-Quote für Jobs
Franz-Josef Möllenberg, Chef der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, meinte laut "Bild": "Eine Oma- und Opa-Quote, die sich an der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen orientiert, könnte helfen, Altersarmut zu verhindern."
CDU-Senioren-Chef nimmt Betriebe in die Pflicht
CDU-Bundesvorstandsmitglied Otto Wulff, der zugleich Chef der Senioren-Union ist, sagte "Bild.de", er sei zwar grundsätzlich für die Rente mit 67, aber im Ergebnis dürfe dabei "kein Rentenkürzungsprogramm herauskommen." Das wäre nach Ansicht des CDU-Politikers dann der Fall, "wenn es nicht genügend adäquate Beschäftigungsmöglichkeiten für ältere Arbeitnehmer gibt."
SPD-Sozialexperte will mehr altersgerechte Jobs
Deswegen will der Politiker die Betriebe in die Pflicht nehmen: "Die Wirtschaft muss über eine Quote verpflichtet werden, eine bestimmte Zahl von geeigneten Arbeitsplätzen für über 60jährige vorzuhalten." Auch SPD-Sozialexperte Ottmar Schreiner sprach sich für eine solche Quote aus. Außerdem verlangte der SPD-Sozialexperte "viel mehr altersgerechte Arbeitsplätze."
Bessere Jobchancen für Ältere
Doch noch hapert es vielfach an Jobs für Ältere, wodurch das Rentenalter von 65 häufig nicht erreicht wird. Viele Arbeitnehmer gehen auch deswegen in Frührente und nehmen hohe Abschläge in Kauf. Immerhin beginnt sich die Lage auf dem Arbeitsmärkt für ältere Arbeitnehmer zu entspannen, wie neue Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen. Insgesamt waren im März 2011 laut Statistik 1,2 Millionen über 60-Jährige in sozialversicherungspflichtigen Jobs. Das ist eine Verdoppelung gegenüber dem Jahr 2000. Die Quote liegt damit inzwischen bei 26,4 Prozent.
Schrittweise Einführung der Rente mit 67
Zudem liegt das neue Renteneintrittsalter erst ab dem Jahr 2031 bei 67 Jahren. Bis dahin wird die Altersgrenze schrittweise zunächst um einen und später dann um zwei Monate nach hinten verschoben. Hält der aktuelle Trend auf dem Arbeitsmarkt weiter an, können immer mehr Menschen damit rechnen, auch im hohen Alter noch einen Job zu finden.