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René Benko: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Geldwäsche bei Signa-Gruppe


Geldwäscheverdacht im Hause Benko
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Signa-Gruppe

Von dpa, mam

13.03.2024Lesedauer: 2 Min.
René BenkoVergrößern des Bildes
René Benko, Gründer der Signa-Gruppe (Archivbild): Er ist für seinen glamourösen Lebensstil bekannt. (Quelle: Marcel Kusch/dpa/dpa-bilder)
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Nach der Insolvenz seines Firmennetzwerks gerät der Gründer der Signa-Gruppe René Benko ins Visier der Staatsanwaltschaft. Es geht wohl um Hunderte Millionen Euro.

Die Staatsanwaltschaft München I. ermittelt wegen des Verdachts der Geldwäsche bei der insolventen Signa-Gruppe. Konkrete Beschuldigte nannte eine Sprecherin der Ermittlungsbehörde am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht. Sie verwies allerdings darauf, dass es in Deutschland kein Unternehmensstrafrecht gibt, also nicht gegen Firmen ermittelt werden kann, sondern immer nur gegen individuelle Menschen. Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" berichtet. Demnach soll René Benko, Gründer der Signa-Gruppe, Banken um dreistellige Millionenbeträge betrogen haben.

Das Geld, das ursprünglich für Immobilieninvestitionen in München angedacht worden war, sei dann über ein Firmennetzwerk ins Ausland geflossen. Erste Hinweise auf die Vorgänge sollen von der deutschen Financial Intelligence Unit (FIU) gekommen sein, einer Unterbehörde des Bundesfinanzministeriums. Benkos Anwälte wollten sich dem Bericht zufolge vorerst nicht zu den Vorwürfen äußern.

Sehr weit gediehen sind die Münchner Ermittlungen noch nicht. Aus der Mitteilung ging jedoch hervor, dass auch andere Staatsanwaltschaften in Deutschland mit dem Fall befasst sind. Derzeit wird offenbar geklärt, wo die Federführung liegen soll. "Die genauen örtlichen Zuständigkeiten und damit die Pressehoheit innerhalb Deutschlands bedürfen noch der Klärung, weshalb wir derzeit mit Auskünften zurückhaltend sein müssen", erklärte die Sprecherin der Münchner Staatsanwaltschaft.

Benko beantragte Insolvenz

Der Gründer der Signa-Gruppe hatte erst am Donnerstag der vergangenen Woche selbst Insolvenz angemeldet. Benko habe "als Unternehmer" einen Eigenantrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, zitierte die österreichische Nachrichtenagentur APA am Donnerstag eine Sprecherin des Landesgerichts Innsbruck. Mehr dazu lesen Sie hier.

Voriges Jahr hatte das US-Magazin "Forbes" Benkos Reichtum noch mit 6 Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) bewertet. Mittlerweile hat ihn "Forbes" aus der globalen Milliardärs-Liste gestrichen. Derzeit könne man nicht einschätzen, wie viel vom Vermögen noch übrig sei, sagte Insolvenzexperte Klaus Schaller vom Gläubigerverband KSV 1870 der Deutschen Presse-Agentur. Das werde nun im Konkursverfahrens auf den Tisch gelegt.

"Spannend wird dabei insbesondere die Frage, ob und wenn ja, welche wechselseitigen Ansprüche zu Signa-Gesellschaften bestehen", so Schaller. Es stelle sich auch die Frage, ob Vermögen im privaten Umfeld von Benko verschoben worden sei. Bislang hat der Unternehmer zur Signa-Krise und zu seiner Rolle im Niedergang des verschachtelten Firmennetzwerks geschwiegen.

Bislang haben österreichische Finanzbehörden Benko Steuerschulden von knapp zwei Millionen Euro fällig gestellt, wie die dpa erfuhr. Die Forderungen an den Unternehmer könnten jedoch noch wesentlich höher ausfallen. Zum Beispiel versucht der Staatsfonds Mubadala in Abu Dhabi, 713 Millionen Euro von Benko und von Signa-Gesellschaften einzutreiben.

Signa-Gruppe schlitterte in die Insolvenz

Benkos Signa-Gruppe war Anfang des Jahres in die Insolvenz gerutscht – und mit ihr das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe, der Elbtower in Hamburg und das deutsche Tochterunternehmen Galeria Karstadt Kaufhof. Auch ein Teil der Warenhaus-Immobilien gehört zum Signa-Reich. Galeria hatte beklagt, Signa verlange überhöhte Mieten für die Kaufhaus-Immobilien.

Galeria-Chef Olivier van den Bossche will den Warenhauskonzern mit seinen noch rund 15.000 Beschäftigten erhalten und sucht dazu einen neuen Eigentümer. Derzeit liefen mehrere Gespräche, teilte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus am vergangenen Donnerstag mit.

Verwendete Quellen
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