Hoffnung in der Klimakrise? Studie: CO2-Ausstoß durch Stromerzeugung könnte erstmals zurückgehen
Erstmals sollen Emissionen durch Stromerzeugung weltweit zurückgehen. Eine neue Studie beschreibt das Jahr 2023 als möglichen Wendepunkt.
Fast nie zuvor ging der Emissionsausstoß durch Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen weltweit zurück. Jetzt soll es im Jahr 2023 erstmals außerhalb einer globalen Rezession oder Pandemie so weit sein – wenn eine Studie der Energiedenkfabrik "Ember" zutrifft. Das gehe vor allem auf einen schlagartigen Zuwachs Erneuerbarer Energien in China zurück. Die Rolle fossiler Brennstoffe wie Kohle und Gas gehe beträchtlich zurück, heißt es in einer Zusammenfassung der BBC.
Demnach werden mit Wind und Sonne derzeit 12 Prozent des globalen Strombedarfs erzeugt. Gemeinsam mit Nuklearenergie und Wasserkraft machten CO2-arme Energien bereits 39 Prozent der weltweiten Stromerzeugung aus. Demzufolge sei der im Jahr 2022 produzierte Strom der klimafreundlichste, der je produziert wurde.
Die Stromerzeugung war im Jahr 2021 für mehr als ein Drittel des energiebedingten CO2-Ausstoßes verantwortlich, so die "BBC". Der Sektor wird daher im Kampf gegen die Klimakrise als entscheidend angesehen.
Dürre führte zu Problemen
Bislang allerdings sei der CO2-Ausstoß durch die Stromerzeugung weiter angestiegen, was auf mehr Kohlenutzung zurückgehe, um den steigenden Strombedarf abzudecken. Nuklearenergie und Wasserkraft hätten durch die Dürre mit Problemen zu kämpfen gehabt. Im Jahr 2023 sei nun jedoch durch den weiteren Ausbau von solar- und Windanlagen eine Wende zu erwarten.
Gehen die Autoren zunächst von einem marginalen Rückgang der von Strom verursachten CO2-Emissionen in Höhe von 0,3 Prozentpunkten aus, sei mit einer schnelleren Entwicklung in den kommenden Jahren zu rechnen. Voraussichtlich werde immer weniger Gas zur Energieproduktion genutzt.
- BBC: "Climate change: Fossil fuel emissions from electricity set to fall - report" (engl.)
- Ember: "Global Electricity Review 2023" (engl.)