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Urabstimmung: Pilotenstreik bei Lufthansa noch in diesem Sommer möglich


Mitten im Flugchaos
Pilotenstreik bei Lufthansa noch im Sommer möglich

Von dpa
Aktualisiert am 21.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Blick ins Cockpit einer Lufthansa Maschine (Archivbild): Die Piloten könnten noch im Sommer streiken.Vergrößern des Bildes
Blick ins Cockpit einer Lufthansa Maschine (Archivbild): Die Piloten der Fluggesellschaft fordern mehr Gehalt. (Quelle: stefan zeitz via www.imago-images.de)

Die Gewerkschaft "Vereinigung Cockpit" droht mit einem Streik. Möglicherweise legen die Piloten die Arbeit sogar noch in der Ferienzeit nieder.

Bei der Lufthansa ist ein Streik der Piloten noch im Sommer möglich. Der Vorstand der Gewerkschaft "Vereinigung Cockpit" hat zur Vorbereitung eines Arbeitskampfes die entsprechende Urabstimmung beschlossen, wie ein Sprecher am Donnerstag in Frankfurt bestätigte. Genaue Termine für die Abstimmung oder Fristen nannte die Gewerkschaft aber nicht. Über diese werde noch entschieden.

Bei einer Zustimmung von 70 Prozent der stimmberechtigten Gewerkschaftsmitglieder wären demnach unbefristete Streiks möglich, wenn zuvor die noch laufenden Verhandlungen für gescheitert erklärt würden. Insidern zufolge könnte die Gewerkschaft bereits ab Mitte August und damit noch in der Ferienzeit streikbereit sein. Auch der September war in den Vorjahren meist ein besonders verkehrsreicher Monat, so dass ein Streik das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt empfindlich treffen würde.

Konflikt über Konzernstrategie

Lufthansa wie VC hatten am Mittwoch aber ihre weitere Verhandlungsbereitschaft erklärt. Grund für die Streikvorbereitungen der VC sind die nach sechs Gesprächsrunden festgefahrenen Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag, wie aus einem internen Rundschreiben hervorgeht. Dem Schreiben zufolge hat Lufthansa bislang kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt.

Die VC verlangt nach eigenen Angaben unter anderem Gehaltssteigerungen von 5 Prozent im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr. Sie hatte den vorherigen Tarifvertrag zum 30. Juni gekündigt.

Im Hintergrund schwelt zudem ein Konflikt über die künftige Konzernstrategie. Die VC hatte sich in der Vergangenheit die exakte Zahl von 325 Flugzeugen garantieren lassen, die ausschließlich von den rund 5.000 Kapitänen und Ersten Offizieren geflogen werden dürfen, die dem Konzerntarifvertrag unterliegen.

Die Lufthansa hatte unter dem Eindruck der Corona-Krise die entsprechende Vereinbarung aufgekündigt und begonnen, unter dem Kranich-Logo einen neuen Flugbetrieb (AOC) mit niedrigeren Tarifbedingungen aufzubauen. Die neue Airline soll im Europa-Verkehr wesentliche Aufgaben der bisherigen Kerngesellschaft übernehmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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