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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vernichtendes Ergebnis Stiftung Warentest stellt Smartphone-Werkstätten auf die Probe
Mobilfunkkunden müssen oft lange warten und viel bezahlen: Diese Erfahrungen hat die Stiftung Warentest gemacht, als sie jetzt Reparaturdienste für Smartphones verglichen hat. Teilweise kamen Geräte sogar kaputt zurück.
Wie die Stiftung in ihrer Zeitschrift "test" (Ausgabe 4/2020) berichtet, haben die Tester insgesamt acht Online-Dienstleister und Werkstätten sowie zwei Hersteller auf die Probe gestellt. Repariert werden sollten jeweils drei defekte, drei bis vier Jahre alte Smartphones, die alle die gleichen Defekte aufwiesen: einen zerbrochenen Bildschirm und eine funktionsuntüchtige Kopfhörerbuchse. Dabei handelte es sich um verschiedene Modelle von Samsung, Apple und Huawei.
Bei Samsung-Handys funktioniert die Reparatur am besten
Wie zufriedenstellend die Reparatur durchgeführt wurde, hing stark vom Smartphone-Modell ab. So hatten die Tester beispielsweise Schwierigkeiten, einen stationären Reparaturservice zu finden, der das Huawei-Handy reparieren konnte. Beim iPhone wurden oft minderwertige Displays verbaut. Das Samsung-Gerät wurde von Saturn und Mediamarkt hingegen problemlos repariert. Weniger zufrieden waren die Tester mit "Mister Minit" und dem "Phone Service Center". Der erste Anbieter ließ sich mit der Reparatur fast einen Monat Zeit und beim zweiten kam das Gerät kaputt zurück.
Von den Online-Reparaturservices konnte nur "MyPhoneRepair" alle Handys in angemessener Zeit reparieren. "McRepair", "Letsfix" und "Handyreparatur123" sind an mindestens einem Modell gescheitert. Selbst die Hersteller Apple und Samsung waren nicht immer in der Lage, alle Mängel zu beseitigen. Immerhin waren die Geräte wieder schnell beim Besitzer.
46 Tage warten für Nichts und wieder Nichts
Die schnellsten Anbieter im Test reparierten in durchschnittlich 4 Tagen, die langsamsten kamen im Schnitt auf 17 Tage Reparaturdauer. Im Extremfall sandte ein Dienstleister ein Gerät erst nach 46 Tagen zurück – und zwar nicht repariert.
Die eigenen Kostenvoranschläge hielt nach Angaben der Stiftung nur knapp die Hälfte der Dienstleister ein. Zudem reichten im Vergleich die Reparaturkosten oftmals an den aktuellen Marktneupreis des jeweiligen Smartphone-Modells heran oder überstiegen diesen sogar.
Oft lohnt nur die Reparatur neuer und teurer Geräte
Die Warentester raten daher dazu, zuerst zu schauen, ob vielleicht der Hersteller selbst Reparaturen zum günstigen Festpreis anbietet.
Ansonsten gelte die Faustregel: Je neuer, teurer und besser in Schuss das Gerät ist, desto eher lohnt sich eine Reparatur – zumindest aus finanzieller Sicht. Geht es um Nachhaltigkeit, ist Reparieren dagegen immer besser, und nicht alle Schäden oder Defekte bewegen sich in der Display-Dimension. Ein Akkutausch etwa ist meist deutlich günstiger.
Unterm Strich zähle bei der Reparaturfrage auch die Gesamtschau, urteilen die Tester: Sind diverse Komponenten in einem schlechten Zustand, wackeln Tasten bedrohlich, reicht die Rechenkraft für einige Apps nicht mehr und hat das Gerät schon lange keine Software-Updates mehr erhalten, so sei ein Neukauf eindeutig attraktiver.
Daten sichern und an Backup-Telefon denken
Wer sein Smartphone zum Reparieren aus der Hand geben will, muss vorher unbedingt wichtige Daten wie Adressen, Bilder, Videos oder Nachrichten sichern – und sollte ein anderes Telefon, das vielleicht noch daheim herumliegt, reaktivieren und einrichten, um nicht tage- oder gar wochenlang ohne Smartphone auskommen zu müssen.
Anspruch auf ein Leihgerät vom Reparaturdienstleister hat man zwar nicht. Danach zu fragen kostet aber auch nichts, raten die Tester.
- Nachrichtenagentur dpa
- Stiftung Warentest: "Alle sind teuer, nur einer repariert tipp-topp"