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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fehlkauf vermeiden Worauf Sie bei Smart-LEDs achten sollten
Mehrfarbige LED-Leuchten, die sich fernsteuern lassen, gibt es bereits für 10 Euro. Wer mehr als eine smarte LED einsetzen möchte, macht mit dem vermeintlichen Schnäppchen aber schnell einen Fehlkauf. Wir erklären, wie Sie den Grundstein für ein gut ausgeleuchtetes Smarthome setzen.
Zunächst sollten Sie sich Gedanken machen, wofür Sie eine smarte LED-Beleuchtung nutzen wollen. Geht es nur darum, in Wohn- oder Schlafzimmer einen stimmungsvollen Lichtakzent zu setzen? Oder würden Sie gerne das Licht in allen Räumen – und vielleicht sogar die Außenbeleuchtung – aufeinander abstimmen.
Einfache und günstige Lösung per Fernbedienung
Wenn Sie auf die Steuerung per Smartphone-App verzichten können, beginnt der Einstieg in das Thema der Smart-Lampen mit einfachen per Fernbedienung steuerbaren farbigen LED-Birnen für die übliche E27-Fassung. Die finden sich in unregelmäßigen Abständen als Aktionsangebote bei den üblichen Discountern und als regulärer Bestand in Baumärkten oder Möbelhäusern. Es gibt diese Lampen auch für unter zehn Euro, doch meist sind diese Billigangebote von schlechter Qualität und alles andere als langlebig.
Mit der meist Scheckkarten-großen Fernbedienung können Sie die Lampen dimmen und die Lichtfarbe steuern. Oft genug gibt es voreingestellte Lichtprogramme. Manche der Lampen reagieren dank einem eingebauten Mikrofon sogar auf Geräusche und Musik. Wollen Sie nur während des Urlaubs ihre Anwesenheit simulieren, mag sogar eine banale Zeitschaltuhr genügen, mit der Sie abends beispielsweise die Stehlampe im Wohnzimmer und eine im Schlafzimmer einschalten.
Smart-LEDs mit den gewissen Extras
Spannender sind die Lampen, die sich via Bluetooth oder WLAN auch über eine dazugehörige Smartphone-App steuern lassen. Diese sind kaum teurer – ab 25 Euro – bieten aber meist mehr Funktionen. Das beginnt bei der Zahl der darstellbaren Farben, in der Regel sind es 16 Millionen Farbnuancen.
Viele dieser Smart-LEDs lassen sich mit der auf dem Smartphone abgespielten Musik synchronisieren. Andere Lampen von Awox oder Sengled haben zusätzlich einen eingebauten Lautsprecher, der per WLAN oder Bluetooth mit Musik bespielt werden kann.
Buntes "TV-Begleitlicht"
Wenn Sie im Wohnzimmer beim Fernsehen ein farbiges Ambiente schaffen wollen, ist auch das sehr preisgünstig möglich. Ab 20 Euro bekommen Sie farbige LED-Lichtbänder oder -schläuche mit Fernbedienung, die Sie beispielsweise hinter dem Flachbildfernseher auf dessen Gehäuserückseite kleben können. Eine weitere dieser Lichterkette verdeckt unter dem Sofa oder auf einem Schrank erweitert diese Stimmungsbeleuchtung.
LED-Systeme zum Aufrüsten
Wenn Sie aber mehrere Räume mit Smart-Licht beleuchten und dabei nicht nur verschiedene Lichtstimmungen sondern auch einen höheren Grad der Automatisierung realisieren wollen, dann sollten Sie sich die Lichtsysteme von Philips oder Osram anschauen. Beide arbeiten mit einer zentralen "Funkbrücke", die das Lichtsystem über den WLAN-Router mit der Smartphone-App und auch dem Internet verbindet. Damit können Sie das Ganze auch aus der Ferne per Smartphone steuern, wenn Sie nicht zu Hause sind.
Die Funkbrücke steuert dann mit einem eigenen und abgeschotteten Funksystem alle Lampen, aber auch Schalter, Dimmer, Bewegungsmelder oder Schaltsteckdosen an. Beide Systeme können über 50 Elemente vernetzen.
Hingucker für innen oder wetterfest für außen?
Anfangs war Philips der erste Anbieter eines solche Systems und hatte neben farbigen LED-Glühlampen nur eine Handvoll weiterer Leuchtmittel im Angebot. Osram kam dann mit einem vergleichbaren System auf den Markt. Beide bieten mittlerweile ein größeres Portfolio an LED-Leuchtmitteln an.
Auf der IFA 2016 hat Philips den massiven Ausbau seiner Produktpalette angekündigt. Mittlerweile gibt es diverse bezahlbare Wand- und Deckenleuchten, Hängelampen, Downlights, schwenkbare Auf- und Einbauspots oder Tischlampen.
Zudem ergänzt auch ein Bewegungsmelder das System, sodass auch darüber eine Automatisierung der Beleuchtung realisiert werden kann. Was dem System fehlt sind Schaltsteckdosen für die Ansteuerung herkömmlicher Lampen. Diese hat Osram im Angebot, dessen Sortiment an Lampen derzeit aber noch kleiner ist, als das von Philips. Osram bietet dafür auch ein wetterfestes Gartenlichtsystem an. Auf einem fünf Meter langen Kabel sind neun dimmbare farbige LED-Lampen montiert. Bei der nächsten Grillparty können Sie so den Garten stimmungsvoll beleuchten und Einbrecher mögen es auch nicht, wenn Licht im Garten brennt und sie nicht unsichtbar im Dunkeln heranschleichen können.
Einstieg per Starterset
Beide Anbieter haben Startersets, in denen der Käufer die Funkbrücke und eine erste Grundausstattung an Lampen findet. Diese Startersets sind bei Philips ab 80 Euro und bei Osram ab 60 Euro zu haben.
Mit Belkin etabliert sich derzeit ein dritter Anbieter mit einem System namens WeMo. Die Funkbrücke gibt es im Starterkit mit zwei dimmbaren LED-Glühbirnen mit E27-Fassung für 80 Euro. WeMo bietet bisher zwar nur die LED-Glühlampen an, dafür hat Belkin aber ebenfalls eine Funksteckdose im Sortiment, über die beispielsweise konventionelle Stehlampen angesteuert werden können. Außerdem gibt es einen speziellen Funkschalter namens "WeMo Maker". Dieser Schalter richtet sich an den findigen Elektrobastler, der daran eigene Geräte auch mit Schwachstrom von 12 oder 24 Volt anschließen kann.
Fazit:
Dort wo das Smart-Licht nur als Insellösung dient, genügen die einfachen Lampen mit Fernbedienung oder Smartphone-Anbindung per WLAN oder Bluetooth. Dort wo mehrere Räume, eine Wohnung oder ein ganzes Haus smart beleuchtet werden soll, sind die "Funkbücken-Systeme" die bessere Wahl. Sie sind flexibler und bieten eine wachsende Anzahl an Lampen und Leuchtmitteln.