Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vorsicht bei diesen Geräten BSI warnt vor virenverseuchter Hardware
Von der Lampe bis zur Heizung: Immer mehr Haushaltsgeräte werden vernetzt. Deutsche Sicherheitsbehörden schlagen Alarm. Denn die internetfähigen Geräte sind häufig schlecht geschützt und werden zum heimlichen Einfallstor für Schadsoftware.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat vor einer Belastung internetfähiger Geräte wie Heizungen und Kühlschränke mit Schadsoftware gewarnt. "Wir haben unter Umständen eine Vielzahl von Viren auf unseren Geräten, ohne dass wir es wahrnehmen", sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Doch das betreffe nicht nur Smartphones und Tablets, sondern auch andere smarte Geräte.
"Teilweise sind die Sicherheitsvorrichtungen dort rudimentär, von daher gehe ich davon aus, dass die Mehrzahl internetfähiger Geräte durch Viren, Trojaner oder sonstige Schadsoftwarevarianten infiziert ist", sagte der BSI-Präsident. Für den Nutzer sei dabei die Frage entscheidend, ob die Schadsoftware eine Steuerung des Gerätes von außen zulasse.
- Experteninterview: "Smarte Geräte erschaffen eine Welt voller Probleme"
- Tipps fürs Heimnetzwerk: Das machen WLAN-Nutzer häufig falsch
- "Security Starter Kits" im Test: Diese Smart Home-Systeme sind unsicher
Schönbohm kritisierte fehlende Sicherheitsstandards. "Wir haben extrem viele Geräte im Bereich des Internets der Dinge, die nicht sicher auf den Markt kommen", sagte er der "NOZ". Er rechnet damit, dass eine Haftung der Hersteller für die Sicherheit ihrer Geräte kommt. "Es ist nicht vermittelbar, dass Hersteller, Dienstanbieter oder Provider in der digitalen Welt immer auf die Komplexität des Sachverhalts verweisen und der Kunde hilflos bleibt."
Jedoch müssten auch die Kunden IT-Sicherheit einfordern, sagte Schönbohm. Dabei könnten auch Verbandsklagen hilfreich sein.
- AFP