Zwangswechsel auf IP-Anschlüsse Telefon-Umstellung: Dieser Provider lässt sich noch bis 2021 Zeit
ISDN- und Analog-Telefonie gelten mittlerweile als veraltete Technologien. Seit Jahren stellen die Netzbetreiber Anschlüsse auf IP-Telefonie um. Laut dem Verbraucherportal Verivox hat ein Anbieter es bei der Umstellung offenbar nicht eilig.
Die Umstellung von Analog- und ISDN-Anschlüssen auf die moderne IP-Technik hat in den vergangenen Jahren bei vielen Kunden für Verdruss gesorgt. Denn alte Geräte und Telefonanlagen funktionieren mit der neuen Technologie nicht. Teilweise heißt es nach der Umstellung auch "Kein Anschluss unter dieser Nummer", weil der alte Anschluss zwar abgeschaltet wurde, ein neuer IP-Anschluss aber technisch nicht angeboten werden konnte.
Das Verbraucherportal Verivox hat sich nun mit dem aktuellen Stand der Umstellung beschäftigt. Die Ergebnisse liegen t-online.de exklusiv vor. Der Umstellungsprozess des klassischen Festnetzes auf IP-Technologie laufe bereits seit 2015 – und sei immer noch nicht abgeschlossen.
Telekom hat seine Anschlüsse weitgehend umgestellt
Laut Verivox habe die Deutsche Telekom ihre Kunden zu 99 Prozent auf IP-Anschlüsse umgestellt. Bis zum Ende dieses Jahres sollen auch die letzten ISDN- oder Analog-Anschlüsse umgestellt sein.
Konkurrent Vodafone will sich hingegen etwas mehr Zeit lassen. Auch wenn das Unternehmen keine konkreten Zahlen kommuniziert, wolle man Geschäftskunden teilweise erst im kommenden Jahr umstellen. Privatkunden werden dagegen spätestens in diesem Jahr notgedrungen einen IP-Anschluss erhalten.
Umstellung bedeutet für Telekom auch Verlust von Kunden
Für die Unternehmen bedeutet die Umstellung auf die IP-Technologie eine erhebliche technische Vereinfachung. Mussten etwa in der Telefonie bisher Gespräche zwischen Analog- ISDN- und IP-Anschlüssen in die jeweils genutzte Technologie übertragen werden, fallen diese Übertragungen künftig weg. Auch müssen keine Systeme mehr parallel betrieben werden.
Zumindest für die Telekom bedeutet die Umstellung teilweise aber auch den Verlust von Kunden, wie Verivox berichtet: Allein im zweiten Halbjahr 2019 habe das Unternehmen rund 200.000 Bestandskunden verloren, etwa weil man den alten Anschluss nicht zu einem modernen IP-Anschluss umwandeln konnte. "Bisweilen lassen technische Hindernisse eine Schaltung des IP-Anschlusses nicht zu. Deutlich höher dürfte die Zahl der Kunden sein, die zu einem anderen Anbieter wechseln", sagt Ensinger.
Vodafone gehe laut Verivox davon aus, dass es durch die IP-Migration keine Anschlussverluste erleiden werde – wegen des eigenen Kabelnetzes und verschiedener Glasfaser-Kooperationen seien vergleichsweise oft alternative Anschlüsse möglich.
- Verivox-Recherche