iOS12: Erste Tests Neues Betriebssystem macht alte iPhones schneller
Apple hat die erste öffentliche Testversion seines neuen Betriebssystems für iPhones und iPads, iOS 12, veröffentlicht. Die ersten Tests fallen fast durchweg positiv aus. Auch älteren iPhones verleiht iOS 12 neuen Schub.
Das neue mobile Betriebssystem von Apple ist erst seit ein paar Tagen als Testversion verfügbar. Erste Tests zeigen, dass es sich um eine deutliche Verbesserung handelt, die auch älteren Geräten zugute kommt.
Laut "AppleInsider" soll das neue System für einen effizienteren Einsatz von Hauptprozessor, Grafikprozessor, Arbeitsspeicher und Batterie sorgen. Und iOS 12 kann bei Bedarf die Leistung des Systems hochfahren und so schnell wie möglich wieder in den Sparbetrieb wechseln.
Außerdem benötigen Apps unter iOS 12 weniger Arbeitsspeicher, um ihre Aufgaben zu erledigen.
Sehr flotter Eindruck auf iPhone X
Wie n-tv.de berichtet, macht iOS 12 auf einem iPhone X "einen sehr flotten Eindruck". Wie von Apple versprochen, starten Kamera und Tastatur sichtbar schneller. Auch bei Foto-Apps soll ein deutlicher Geschwindigkeitszuwachs spürbar sein. "Insgesamt wirkt das System einen Tick flüssiger", so die Tester.
Laut Messungen von Computermagazinen bringt iOS 12 auch älteren Geräten einen Geschwindigkeitszuwachs. Erstmals stellt Apple sein neues Betriebssystem auch älteren Geräten ab dem iPhone 5s zur Verfügung. Das iPhone 5s erschien in Deutschland vor fast fünf Jahren, im September 2013. Laut "Computerbild" lief es nach dem Update auf iOS 12 deutlich schneller, sowohl bei den statischen Geschwindigkeitsmessungen (Benchmarks) als auch bei der Startgeschwindigkeit von Apps.
Kamera-App bis zu 87 Prozent schneller
Die Tester beschreiben, dass die Bildschirmtastatur zu 20 Prozent schneller erscheine, die Kamera-App war sogar bis zu 87 Prozent schneller betriebsbereit. Ebenfalls positiv aufgefallen war die Browsergeschwindigkeit und das flottere Laden von Nachrichten. Nur beim Öffnen von PDFs ließ sich das neue iOS 12 etwas mehr Zeit als iOS 11.
Die Stabilität der Testversion scheint schon sehr gut zu sein. n-tv.de konnte in drei Tagen "kein einziges sichtbares Problem" feststellen, die Tester fanden iOS 12 "schon jetzt besser als iOS 11.4".
Besonders praktisch: Eine neue "Measure-App", die die Kamera und Augmented Reality nutzt, um reale Objekte mit der iPhone-Kamera zu messen. Sie ist im neuen Betriebssystem mit enthalten.
Testversion installieren, aber mit Vorsicht
Wer das neue iOS 12 auf einem mobilen Gerät testen will, sollte zuerst alle Daten auf seinem Gerät sichern. Die Testversion (Beta) läuft zwar schon stabil, trotzdem sind Abstürze und Datenverluste nicht ausgeschlossen. Experten raten dazu, die Version nicht auf einem Gerät zu installieren, auf dem gearbeitet wird.
Um das neue Betriebssystem zu testen, muss man sich bei Apple als Tester mit seiner Apple-ID anmelden. Nach der erfolgreichen Anmeldung wählt man das entsprechende Testbetriebssystem aus, in diesem Fall iOS 12. Auf einer Apple-Tester-Webseite wird das iPhone registriert, dann wird ein Konfigurationsprofil heruntergeladen und in den Einstellungen des Geräts unter "Allgemein – Softwareupdate iOS 12" angezeigt. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation finden sich auch auf der Webseite von Apple.
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Auf diesen Geräten läuft die Testversion
Mindestvoraussetzung für iOS 12 ist ein iPhone 5s oder jünger. Beim iPad werden alle iPad-Pro-Modelle, das iPad Air und das iPad Air 2, iPads der fünften und sechsten Generation sowie iPad mini 2, 3 und 4 unterstützt. tvOS 12 benötigt ein Apple TV 4 oder ein Apple TV 4K.
Das sind die wichtigsten Neuheiten von iOS 12
iOS 12 soll nicht nur neue Geräte, sondern auch ältere Mobilgeräte schneller machen. Apple selbst nennt hier Zahlen wie 70 Prozent schnelleres Öffnen der Kamera-App, ein 50 Prozent schnelleres Keyboard und 50 Prozent schnelleren Start von Apps. Des Weiteren werden genannt:
- FaceTime, das Video-Chats ermöglicht, erlaubt nun bis zu 32 Teilnehmer.
- Memojis, animierte Emojis, die den Nutzer darstellen, lassen sich stärker an den eigenen Look anpassen.
- Ebenfalls neu sind Kameraeffekte, Filter und Sticker für FaceTime und Messages.
- Augmented-Reality-Inhalte lassen sich jetzt auch teilen, zum Beispiel für Spiele.
- Die Nutzungsdauer von bestimmten Anwendungen lässt sich jetzt mit "Screen Time" kontrollieren und einschränken, zum Beispiel für Kinder und Jugendliche.
- Nachrichten, die auf dem Sperrbildschirm erscheinen, werden übersichtlicher organisiert.
- Die "Nicht Stören"-Funktion lässt sich jetzt einfacher aktivieren und genauer einstellen.
- Eine neue "Foto-Teilen-Funktion" kann selbstständig Vorschläge machen, welche Fotos man weiterleiten sollte.
- Ebenfalls verbessert wurde die Fotosuche und die Bedienung per Sprache und Siri-Assistent, die jetzt auch auf viele Apps zugreifen können, die nicht von Apple stammen.
- Auch die Privatspähre-Einstellungen wurden überarbeitet. Sie zeigen jetzt an, auf welche Daten Apps zugreifen wollen.