Wegen Cambridge Analytica Datenschutzbeauftragter leitet Verfahren gegen Facebook ein

Vor dem Hintergrund des Datenskandals bei Facebook hat Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar ein Bußgeldverfahren gegen den US-Konzern eingeleitet.
Es müsse geprüft werden, ob Facebook die umfangreichen Daten auch von deutschen Nutzern so bereitgestellt habe, dass diese von App-Entwicklern automatisiert abgerufen werden konnten, sagte er am Freitag. Wenn dem so sei, "wäre das eine Erhebung von Daten ohne Rechtsgrund, die unzulässig ist". Bei einem solchen Verstoß drohe ein Bußgeld von bis zu 300.000 Euro. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet. Die Deutschlandzentrale des US-Konzerns sitzt in Hamburg.
Laut Caspar besteht noch Klärungsbedarf. Mit Schreiben vom Freitag habe er Facebook über seinen Schritt informiert. "Jetzt haben wir angezeigt, dass wir ein Verfahren eingeleitet haben, dann muss es eine Anhörung geben."
Hintergrund ist der Skandal um die unrechtmäßige Weitergabe von Daten von Millionen Facebook-User weltweit an die Analyse-Firma Cambridge Analytica, die unter anderem für das Wahlkampfteam des heutigen US-Präsidenten Donald Trump gearbeitet hatte. Ein App-Entwickler hatte sie über eine Umfrage eingesammelt. Facebook wusste seit 2015 davon, ohne die Nutzer zu informieren. Inzwischen wurde der Zugang von App-Entwicklern zu Nutzerdaten eingeschränkt.
- dpa