Sammelklage in USA zugelassen Facebook-Nutzer klagen gegen automatische Gesichtserkennung

Facebook-Nutzer in den USA klagen gegen den Konzern, weil er eine Gesichtserkennung ohne deren Einverständnis aktiviert haben soll. Jetzt hat ein US-Gericht eine Sammelklage von Betroffenen zugelassen.
Im Rechtsstreit um die Speicherung biometrischer Daten hat Facebook eine Niederlage einstecken müssen. Ein Gericht in San Francisco ließ am Montag eine Sammelklage gegen das Online-Netzwerk zu. Eine Gruppenklage sei der effizienteste Weg, den Streit über die umstrittene Gesichtserkennung zu lösen, begründete der Richter seine Entscheidung. Nutzer aus dem US-Bundesstaat Illinois werfen Facebook vor, das Programm zur automatischen Gesichtserkennung ohne deren Einverständnis verwendet zu haben.
Unzulässiger Eingriff in die Privatsphäre?
Für sie ist dies ein unzulässiger Eingriff in ihre Privatsphäre. Facebook geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Klage unbegründet sei. Software zur Gesichtserkennung erlaubt es, etwa im Internet systematisch nach Fotos bestimmter Personen zu suchen oder Bilder automatisch nach abgebildeten Personen zu sortieren. Viele Internetunternehmen setzen automatischer Gesichtserkennung ein, wie zum Beispiel Google und die Facebook-Tochter Instagram.
Facebook steht derzeit unter starkem Druck. Das US-Unternehmen sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, dass Informationen von bis zu 87 Millionen Mitgliedern durch die Datenfirma Cambridge Analytica auf illegale Weise genutzt wurden. Der Skandal hat die Grundfesten des Unternehmens erschüttert. Facebook-Chef Mark Zuckerberg musste sich Bereits vor US-Parlamentariern verantworten. In den Kongress-Anhörungen räumte er Fehler ein und bat um Entschuldigung.
- Reuters