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Google: Android-Geräte übermitteln heimlich Nutzerstandorte


Heimliche Ortungsfunktion
Android-Geräte verraten Nutzerstandort

t-online, str

Aktualisiert am 22.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Drei Menschen halten ihr Smartphone in der Hand.Vergrößern des Bildes
Das Smartphone als ständiger Begleiter: Android-Geräte senden im Hintergrund Standortdaten an Google. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)
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Offenbar sammelt Google die Standortdaten von Android-Geräten, selbst bei ausgeschalteter GPS-Funktion. Die Geräte senden die Daten, sobald sie mit dem Internet verbunden werden.

"Du sollst nicht mit eingeschalteter GPS-Funktion herumlaufen" - für viele Smartphone-Besitzer galt dies lange als oberstes Gebot zum Schutz der Privatsphäre. Denn durch die Standortdaten, die automatisch vom Handy an verschiedene Dienste-Anbieter übermittelt werden, könnten die Unternehmen den Nutzer auf Schritt und Tritt verfolgen. Bei Android-Geräten ist das offenbar sogar dann noch möglich, wenn die Standortdienste deaktiviert wurden. Das zumindest will das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin Quartz herausgefunden haben.

Demnach erfassen die Android-Geräte, sobald sie mit dem Internet verbunden sind, die Kennnummer von Mobilfunkmasten in der Nähe und übermitteln diese Informationen an Google. Dafür muss nicht einmal eine SIM-Karte eingelegt sein, die Einwahl über WLAN genügt schon. Dadurch, dass die Standorte der Mobilfunkmasten bekannt sind, ließe sich theoretisch auch die Position des Nutzers ungefähr bestimmen, schreibt Quartz.

Google gibt die heimliche Datenerhebung zu - und verspricht Besserung

In dem Bericht wird auch ein Google-Sprecher zitiert. Er bestätigte, dass Google seit Beginn des Jahres eine vorinstallierte Android-Anwendung nutze, um Informationen über Mobilfunkmasten zu sammeln. Ziel der Aktion sei es gewesen, Daten zur Verbesserung der Push-Nachrichten-Funktion zu gewinnen.

Dafür nutzte Google eine neue Version des Cloud-Messaging-Services von "Firebase", der zu Google gehört. Dieser Hintergrunddienst ist auf allen Android-Geräten standardmäßig installiert. Nutzer konnten somit weder ihre Zustimmung zur Datenerhebung geben, noch ihr widersprechen oder die automatische Cell-ID-Abfrage manuell abstellen.

Auch beim iPhone könnte das Ausschalten der Standortdienste zwecklos sein

Bis Ende November soll die umstrittene Funktion abgeschafft werden. Google hätte die auf diese Art gesammelten Daten nie gespeichert oder genutzt, versicherte der Sprecher dem Magazin "Quartz".

Die Standortdienste zu deaktivieren galt bislang als beste Maßnahme gegen die Datensammelei von Google. Allerdings zeigt sich immer wieder, dass die Technik Hintertüren offen lässt. Auch Apple geriet 2011 in die Kritik, weil das Unternehmen Standortdaten von iPhones - auch gegen den Willen der Nutzer - sammelte und speicherte. Auch in diesem Fall war das Ausschalten der Standortdienste zum Schutz der Daten zwecklos.

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