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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verblüffend detailliert Teleskop gelingt spektakuläre Aufnahme
Seit etwa einem Jahr liefert das James-Webb-Teleskop spektakuläre Bilder aus dem All. Diesmal freuen sich Astronomie-Fans über diesen majestätischen Strudel.
Dieses Bild wirkt schon hypnotisierend: Es zeigt die Spiralgalaxie M51, die sich etwa 30 Millionen Lichtjahre entfernt von uns im Sternbild Canes Venatici befindet. Die Aufnahme ist eine Zusammenstellung von Daten, die von der Nah-Infrarot-Kamera (NIRCam) des James-Webb-Teleskopes und seinem Mittel-Infrarot-Instrument (MIRI) gesammelt wurden, erklärt die Europäische Weltraumbehörde Esa und kommt regelrecht ins Schwärmen.
Die Aufnahme sei ein "Fest für die Augen", man könne die "anmutig gewundenen Arme" erkennen und die "wirbelnden, detaillierten Strukturen, die an Wasser erinnern, das einen Abfluss umkreist". Von dieser strudel-artigen Anmutung rührt auch der Spitzname der Galaxie M51 her: "Whirlpool".
In der Aufnahme gut zu erkennen sind die dunkelroten Regionen. Sie zeichnen den Staub nach, der die Galaxie durchdringt, heißt es von der Nasa. Die roten Regionen zeigen "das wiederaufbereitete Licht komplexer Moleküle, die sich auf den Staubkörnern bilden". Die orangenen und gelben Regionen sind laut Nasa ionisiertes Gas, das bei der Entstehung von Sternhaufen gebildet wird.
Die Aufnahme von Hubble ist 18 Jahre alt
Interessant ist hier ein Vergleich mit einem 18 Jahre älteren Bild, das die Nasa in ihrer aktuellen Pressemitteilung verlinkte. Es wurde im Jahr 2005 vom Weltraum-Teleskop Hubble aufgenommen und zeigt ebenfalls M51. In dieser Aufnahme steht Rot für Wasserstoff, Blau für junge Sterne und Gelb für ältere Sterne.
Das Besondere an der Hubble-Aufnahme ist die Abbildung der Zwerggalaxie NGC 5195 an der Spitze eines der Arme von M51. "Die kleine Galaxie gleite schon seit Hunderten von Millionen Jahren an M51 vorbei", schreibt die Nasa. Sie stehe "in einer stürmischen Beziehung zu ihrer großen Nachbarin". So sei die Gravitation von NGC 5195 für die markanten und ausgeprägten Spiralarme von M51 verantwortlich.
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Warum nehmen Nasa und Esa andere Galaxien auf?
Viel Forschung und Geld für eine hübsche Aufnahme, mag man jetzt denken. Aber was für uns vielleicht nur ein Bild ist, kann den Wissenschaftlern eine Fülle an Erkenntnissen liefern.
Wie macht das James-Webb-Teleskop seine Aufnahmen?
Wer denkt, bei der Aufnahme ein Buntfoto von M51 vor sich zu haben, der irrt. Die Kameras von Teleskopen sind mit Filtern ausgestattet, die Licht bestimmter Wellenlängen durchlassen. Das James-Webb-Teleskop macht ausschließlich Aufnahmen im Infrarotbereich, die monochrom (also in schwarz-weiß) dargestellt werden. Damit das finale Bild bunt ist, werden die Einzelaufnahmen jeweils in einer Farbe koloriert.
So sollen die neuen, detaillierten Aufnahmen des James-Webb-Observatoriums neues Licht darauf werfen, wie Sterne in anderen Galaxien (also außerhalb der Milchstraße) entstehen. Das Verständnis darüber soll dabei helfen, die Entstehung des Universums zu ergründen.
- esa.int: "Webb captures a cosmic Whirlpool" (englisch)
- esawebb.org: "A Feast for the eye"