Nach Hakenkreuz-Post US-Rapper darf nach Antisemitismus wieder twittern
Seit acht Monaten war das Konto von Rapper Kanye West auf der Nachrichtenplattform X gesperrt. Jetzt darf er wieder twittern.
Das Twitter-Konto – heute X – von Rapper Kanye West wurde nach einer fast achtmonatigen Sperre wegen beleidigender Tweets wieder freigeschaltet, das berichtet das "Wall Street Journal".
Antisemitismus in Tweets sorgte für Kontosperrung
Der US-Rapper war im Dezember wegen beleidigender Kurznachrichten gesperrt worden. Der Musiker hatte im vergangenen Herbst ein Bild veröffentlicht, das einen mit einem Hakenkreuz verschränkten Davidstern zeigte.
Twitter-Besitzer Elon Musk bezeichnete den Post damals als "Anstiftung zur Gewalt". "Ich habe mein Bestes versucht. Trotzdem hat er erneut gegen unsere Regel gegen die Aufstachelung zur Gewalt verstoßen", fügte er damals hinzu.
Wegen der antisemitischen Äußerungen des Rappers im vergangenen Jahr hatten zudem mehrere Unternehmen die Zusammenarbeit mit West beendet. Dazu gehörten der deutsche Sportartikelhersteller Adidas, die Modekette Gap sowie die Luxusmarke Balenciaga.
Kanye West versichert, Plattform nicht für Schlechtes zu nutzen
Jetzt wurde das Konto wieder freigeschaltet – allerdings unter strengen Auflagen. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, darf der Rapper sein Konto künftig nicht mehr monetarisieren, es darf auch keine Werbung mehr neben seinen Beiträgen erscheinen.
Das Konto des Musikers zeigt nun seinen letzten Beitrag vom 2. Dezember an, einen Tag vor der Sperrung seines Kontos auf der Plattform X, die bis vor wenigen Tagen noch Twitter hieß und von Eigentümer Elon Musk kürzlich umbenannt wurde.
Seit seiner Rückkehr auf die Plattform hat Ye nichts Neues mehr gepostet. Er hatte auch schon früher Probleme mit der Messaging-App. Bevor Musk die Plattform erwarb, sperrte das Unternehmen Wests Konto wegen eines antisemitischen Tweets. In dem Tweet hieß es unter anderem, dass er vorhabe, "jüdische Menschen zu töten".
Elon Musk hatte auch Donald Trump wieder freigeschaltet
Musk, Milliardär und Eigentümer von X, der sich selbst als Verfechter der Meinungsfreiheit bezeichnet, hatte die Rückkehr des Rappers auf die Plattform bereits im Oktober 2022 begrüßt, nachdem sein Konto zum ersten Mal wieder freigeschaltet worden war.
Musk hatte zuvor auch das Konto des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder freigegeben, nachdem er eine Umfrage durchgeführt hatte, bei der rund 14,8 Millionen Twitter-Nutzer abgestimmt hatten. 51,8 Prozent stimmten für die Wiederfreischaltung. Trump hatte jedoch erklärt, dass er kein Interesse an einer Rückkehr zu Twitter habe und bei seiner neuen Plattform Truth Social bleiben werde.
- wsj.com: "X, Formerly Known as Twitter, Reinstates Kanye West’s Account" (auf Englisch, kostenpflichtig)
- mit Material der Nachrichtenagenturen AFP, "Spot on News"