Schaden an Sojus-Kapsel Russisches Raumschiff soll Astronauten retten
Die russische Rettungskapsel ist erfolgreich an der ISS angekommen. Sie soll drei festsitzende Raumfahrer zurückbringen.
Ein unbemanntes russisches Raumschiff hat die Internationale Raumstation ISS erreicht, von der es drei Raumfahrer zur Erde zurückholen soll. Die Sojuskapsel MS-23 dockte am Sonntag an der Raumstation an, wie ein von der US-Weltraumbehörde Nasa übertragenes Live-Video zeigte. Das Raumschiff soll im September drei in der ISS festsitzende Raumfahrer zur Erde zurückbringen. Es war am Freitag vom Weltraumbahnhof im kasachischen Baikonur gestartet.
Ursprünglich sollten der US-Astronaut Frank Rubio und die russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin Ende März mit der Sojus MS-22 zur Erde zurückfliegen. Diese Kapsel wurde Mitte Dezember aber offenbar durch einen kleinen Meteoriten beschädigt, der ein Leck im Kühlsystem des Raumschiffs verursachte. Die Mission der drei Raumfahrer wurde wegen der Panne um sechs Monate verlängert.
Nachfolger machen sich bald auf den Weg
Die Sojus MS-23 sollte eigentlich erst Mitte März mit drei Nachfolgern für Rubio, Propkolew und Petelin zur ISS reisen. Aufgrund der Beschädigung der MS-22-Kapsel wurde der Start jedoch vorgezogen und erfolgte ohne Besatzung.
Neben den von der halbjährigen Verlängerung ihrer Mission betroffenen drei Besatzungsmitgliedern befinden sich noch vier weitere Menschen an Bord der ISS: die Russin Anna Kikina, die US-Astronautin Nicole Mann und ihr Landsmann Josh Cassada sowie der Japaner Koichi Wakata. Sie waren im Rahmen der Crew-5-Mission im Oktober an Bord einer Raumkapsel des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Multimilliardär Elon Musk ins All geflogen.
In einigen Tagen sollen die vier Teilnehmer der darauffolgenden Crew-6-Mission – zwei US-Bürger, ein Emirati und ein Russe – hinzukommen. Sie sollen ebenfalls mit einer SpaceX-Kapsel eintreffen, die am Montag im US-Bundesstaat Florida starten soll. Nach einer mehrtägigen Übergabe sollen die Crew-5-Astronauten dann zur Erde zurückkehren.
- Nachrichtenagentur afp