Spektakel am Nachthimmel Astronomen erwarten Sternschnuppen-Regen im November
Viel los am Nachthimmel im November: Wie jedes Jahr kreuzt die Erdbahn den Meteorstrom der Leoniden. Astronomen rechnen mit Überraschungen.
Mit der Umstellung der Uhren auf Mitteleuropäische Normalzeit (MEZ) setzt die Abenddämmerung in den kommenden Wochen immer früher ein. In den Nachtstunden lassen sich einige Spektakel am Himmel beobachten.
In der zweiten Novemberhälfte wird zum Beispiel der Meteorstrom der Leoniden aktiv. Die maximale Tätigkeit ist am 17. November zu erwarten, wo pro Stunde mit etwa 15 Sternschnuppen zu rechnen ist.
Die Leoniden führen ihren Ursprung auf den Kometen 55P/Tempel-Tuttle zurück, der Trümmerstücke seines nur knapp vier Kilometer großen Kerns auf seiner Bahn verstreut hat.
Seine Umlaufzeit um die Sonne beträgt 33 Jahre. In vergangenen Jahren gab es teils erheblich höhere Fallraten. Teils wurden 300 und mehr Meteore pro Stunde gezählt. Die Leoniden laufen auf Gegenkurs zur Erde, die ihnen entgegenkommt.
Sie dringen mit 70 Kilometer pro Sekunde, dies entspricht 252.000 Kilometer pro Stunde, in die Erdatmosphäre ein und verglühen. Ein faustgroßer Meteoroid erzeugt dabei eine grelle Feuerkugel, die heller als der Vollmond leuchtet.
Erde kollidiert mit Trümmerwolke
Mit Überraschungen ist diesmal zu rechnen. Die Meteorforscher haben kalkuliert, dass im Jahre 1733 eine große Trümmerwolke vom Hauptstrom der Leoniden durch den Sonnenwind und gravitative Effekte abgespalten wurde. Mit dieser kollidiert die Erde am 18. November in den frühen Morgenstunden, wobei eventuell bis zu 300 Meteore stündlich aufflammen.
In der beginnenden Dunkelheit gegen 18 Uhr sind im November noch die Sommersternbilder zu sehen. Das Sommerdreieck mit Wega, Deneb und Atair steht hoch am Südhimmel, Herkules und Nördliche Krone sind im Nordwesten auszumachen. Der Schütze hält seine Stellung im Südwesten.
Vier Stunden später, zur Standardbeobachtungszeit um 22 Uhr, ist die Umstellung zum Herbsthimmel vollzogen. Hoch im Süden nimmt das Herbstviereck seinen Platz ein, bekannt als Pegasus-Quadrat.
An das Herbstviereck schließt sich im Nordosten die Sternenkette der Andromeda an, gefolgt vom Perseus mit seinen Flügelschuhen. Südlich der Andromeda erspäht man das stumpfwinkelige Sternendreieck des Widders. Im Osten sind mit Stier, Zwillinge und Orion die ersten Wintersternbilder aufgegangen.
Doppelsonne im Nordosten
Hoch im Nordosten blinkt im November die helle, gelbliche Kapella im Fuhrmann. Sowohl mit bloßen Augen als auch im Teleskop sieht man nur einen einzelnen Lichtpunkt. Tatsächlich aber handelt es sich um eine Doppelsonne in 42 Lichtjahren Entfernung.
Beide gelbe Riesensonnen umkreisen einander in nur 104 Tagen. Sie sind 97 Millionen Kilometer voneinander entfernt, das entspricht zwei Drittel der Distanz Erde – Sonne.
Die Sonne wandert am absteigenden Ast ihrer Jahresbahn und nähert sich dem Winterpunkt, den sie im nächsten Monat erreicht. Am 22. tritt sie vormittags in das Tierkreiszeichen Schütze.
Totale Mondfinsternis am 8. November erwartet
Einen Tag später wechselt sie nachmittags aus dem Sternbild Waage in das des Skorpions. Sie bleibt nur eine Woche im Skorpion. Schon am 30. überschreitet sie die Grenze zum Ophiuchus, dem Schlangenträger. Die Mittagshöhen der Sonne nehmen um gut sieben Grad ab, die Tageslänge schrumpft um eine Stunde und zwanzig Minuten.
Ebenfalls im November wird es eine totale Mondfinsternis geben. Am 8. November um 12.02 Uhr wird der Vollmond vom Erdschatten getroffen. Leider ist das Schauspiel von Deutschland aus nicht zu sehen.
Bevor der Mond in den Erdschatten tritt, geht er in Deutschland unter. Hierzulande soll es erst am 7. September 2025 wieder zu einer totalen Mondfinsternis kommen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa