Wachsendes Interesse So viele Deutsche wollen ein Auto-Abo abschließen
Einen Neuwagen kaufen oder doch lieber ein Abo abschließen? Hierzulande könnte Zweiteres an Bedeutung gewinnen. Doch die Anbieter stoßen noch auf einige Schwierigkeiten.
Autofahrer zeigen einer Studie zufolge wachsendes Interesse an Auto-Abos. Bei einer Umfrage der Unternehmensberatung Bain sagten 21 Prozent der in Deutschland Befragten, bei der nächsten Entscheidung für ein Auto würden sie wahrscheinlich ein Abo inklusive Versicherung, Wartung und Steuern abschließen. In den USA seien es 30, in China sogar 64 Prozent, teilt Bain mit.
Nachfrage nach Abos könnte wachsen
"Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten tendieren viele Autofahrer und Autofahrerinnen eher dazu, ein Abonnement abzuschließen als ein neues Fahrzeug zu kaufen oder zu finanzieren", sagt Studienautor Eric Zayer.
Es sei absehbar, dass Abos künftig einen signifikanten Teil des Fahrzeugabsatzes ausmachen. Die gute Nachricht für die deutschen Autobauer: Der Bain-Studie zufolge entscheiden sich Autofahrer bei Abos "häufiger für größere, hochwertigere oder elektrisch betriebene Autos als bei einem Kauf".
Schwierigkeiten für Abo-Anbieter
Für die Abo-Anbieter sei es allerdings schwer, die steigende Nachfrage in langfristig profitable Kundenbeziehungen umzuwandeln. Heutige Angebote umfassten meist nur Neuwagen.
Zudem könnten die Abonnenten die Autos häufig gebührenfrei wechseln. Das erschwere den Anbietern eine effiziente Steuerung und verursache hohe Kosten.
Junge Gebrauchtwagen sind gefragt
Tatsächlich aber sei die große Mehrheit der Befragten offen für junge Gebrauchtwagen. In den USA und in China sei ein niedriger Preis der wichtigste Faktor, in Deutschland sei außerdem für 44 Prozent auch eine flexible Rückgabe wichtig.
Für die Möglichkeit, das Fahrzeug zu wechseln oder früher zurückzugeben, würden viele sogar deutliche Aufpreise in Kauf nehmen. Abo-Anbieter hätten auch die Chance, ihre Kundschaft durch zusätzliche Dienstleistungen an sich zu binden.
- Nachrichtenagentur dpa-AFX