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Irres Motorrad mit Flugzeugmotor


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Motorräder
Irres Motorrad mit Flugzeugmotor

Sabine Welte

Aktualisiert am 08.05.2013Lesedauer: 2 Min.
Blickfang: Der Sternmotor mit neun ZylindernVergrößern des Bildes
Blickfang: Der Sternmotor mit neun Zylindern (Quelle: Sabine Welte)
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Neun Zylinder, 3,6 Liter Hubraum und eine urgewaltige Power: So ein Motorrad haben Sie noch nie gesehen! Maschinenbauer Frank Ohle hat ein Bike mit einem Rotec-Sternmotor aus der Flugzeug-Branche erschaffen und sorgt damit für Furore. Für bombastische Motorräder ist er schon seit mehreren Jahren bekannt.

Sein erstes Werk trug bereits den Zwölf-Zylinder-Auto-Motor eines Aston-Martin zwischen zwei malträtierten Rädern. Als Ohle sein Werk vor zwei Jahren erfolgreich beendete und einer beeindruckten Öffentlichkeit vorgestellt hatte, suchte er bereits nach der nächsten Herausforderung. In Australien fand er dann die Maschine, die sein nächstes Werk krönen sollte: einen Flugzeugmotor.

Schwieriger Kauf

Nicht wirklich einfach gestaltete sich der Kauf. Es gehörte viel Vertrauen dazu, Geld um die halbe Welt zu senden und darauf zu hoffen, tatsächlich dieses Triebwerk auf der Werkbank liegen zu haben. Doch der Deal klappte. Jetzt musste Ohle das Drumherum schaffen.

Urgewaltige Power

Denn 150 PS sind schließlich kein Pappenstiel, erst recht nicht, wenn die angekündigten 280 Newtonmeter bei 2200 Umdrehungen pro Minute real auf die Kupplung zugreifen. Ohle schuf zumindest schon mal die Basis durch eine 90-Grad-Umlenkung für den Primärtrieb. An der Rückseite des Motors erfolgte die Verbindung zur Kurbelwelle. Ob das Fünf-Gang-Getriebe letztendlich diesem Koloss aus Australien dauerhaft standhalten wird, ist auch noch nicht geklärt. Noch gibt es Probleme mit dem Ölkreislauf.

"Der Sound ist bombastisch"

"Klar, angeschmissen habe ich den Motor natürlich schon. Der Sound ist mehr als bombastisch, da bebt der Boden und die Luft darüber“, berichtet Ohle euphorisch und bestens motiviert, das Bike recht bald auch richtig fahren zu können. Den richtigen Rahmen verpasste er dem Sternmotor durch seinen Eigenbau-Brückenrahmen mit starrem Heck und ganz ohne Unterzüge. Da halfen die Erfahrungswerte mit dem Aston-Martin-Bike ein ganzes Stück weiter.

Minipropeller erfüllt seinen Zweck

Und da, wo beim Flugzeugmotor aus dem australischen Melbourne der Propeller angeflanscht wäre, sitzt jetzt ein vierteiliger Lüfterflügel: "Der dient zwar mehr der Show denn der eigentlichen Lüftung, erfüllt aber an dem sonst freien Kurbelwellenstumpf auch optisch voll seinen Zweck", sagt Ohle. Schließlich gibt der Propeller dem Kraftpaket mit seinen immerhin 85 Zentimeter Durchmesser eine gewisse Leichtigkeit des Seins. Im Normalleben treibt der luftgekühlte Rotec-Motor Leichtflugzeuge an.

Technische Daten Rotec-Sternmotor-Motorrad
Motor Radial-Neunzylinder-Viertakt, Zweiventiler
Hubraum 3600 Kubikzentimeter
Leistung 150 PS
Drehmoment 280 Newtonmeter bei 2200 Umdrehungen pro Minute
Gewicht rund 400 Kilogramm (leer)
Kraftübertragung Fünfganggetriebe, Kette
Rahmen, Fahrwerk und Räder Brückenrahmen ohne Unterzüge, starres Rahmenheck, 80 Speichen mit vorne 90er, hinten 300er Reifen
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