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Xavier Naidoo: Bundestagsabgeordnete fordert DSDS-Rauswurf


Nach Rassismus-Vorwurf
CDU-Spitzenpolitikerin fordert Naidoos DSDS-Rauswurf

Von t-online, joh

Aktualisiert am 11.03.2020Lesedauer: 3 Min.
Xavier Naidoo: Der Sänger hat sich erneut rassistisch geäußert.Vergrößern des Bildes
Xavier Naidoo: Der Sänger hat sich erneut rassistisch geäußert. (Quelle: Kadir Caliskan/imago-images-bilder)

Ein Video des Sängers und DSDS-Jurors Xavier Naidoo macht derzeit Twitter-Nutzer wütend: Viele unterstellen ihm rechte Hetze. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende appelliert nun sogar an RTL. Auch Naidoo äußert sich zu den Vorwürfen.

Nachdem ein Video aufgetaucht ist, in dem sich der Sänger Xavier Naidoo rassistisch äußert, fordert eine CDU-Spitzenpolitikerin nun, dass "RTL die Notbremse zieht". Gitta Connemann ist die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Bei Twitter schreibt sie: "Xavier Naidoo ist bekannt – leider auch durch antisemitische Ausfälle und Kontakte zur Reichsbürgerszene. Und RTL? Beruft ihn in die 'beste Jury der Welt'. Hallo RTL: aktuellstes Video von Naidoo ansehen, aufwachen und Notbremse ziehen." Auszüge aus dem Video von Xavier Naidoo sehen Sie oben oder hier.

"Ich wünsche mir jetzt eine entsprechende Reaktion von RTL", erklärt Gitta Connemann t-online.de auf Nachfrage. Sie beschäftige sich seit Jahren mit Antisemitismus in Deutschland. "Das ist nicht die erste Aussage dieser Art von Xavier Naidoo", so Connemann. Bei allem Verständnis für Meinungsfreiheit gebe es eine Grenze und die sei nun überschritten worden. Die Sendung "Deutschland sucht den Superstar" würden vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sehen. "Da haben die Juroren auch eine Vorbildfunktion", und die sei mit Naidoo in der Jury nicht mehr erfüllt.

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Über die Internetseite change.org ist eine Petition gestartet worden, die ebenfalls fordert, dass RTL Xavier Naidoo aus der DSDS-Jury schmeißt. Bislang haben über 500 Menschen unterschrieben. In einer Reaktion auf der offiziellen-Facebookseite von Xavier Naidoo wird auf die aufgeworfenen Fragen nicht eingegangen und es ist nur von einem Video, statt von den insgesamt drei veröffentlichten Szenen, die Rede. Fragen, wie etwa, ob die Aktion Werbung für sein neues Album sein soll, oder ob Naidoo selbst das Video gepostet hat, werden nicht geklärt.

Naidoo versucht Aussagen zu entkräften

In seinem Statement heißt es weiter: "Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit sind ihm völlig fremd, auch wenn er sich zuweilen emotional künstlerisch äußert." Es handele sich um "falsche Interpretationen seiner Aussagen". Der Text sei aus dem Jahr 2018. Die Anschläge von Halle und Hanau stellt er in der Stellungnahme auf eine Stufe mit dem Tötungsdelikt in Chemnitz und schreibt, solche tragischen Gewalttaten gelte es zu verhindern. Das Video ist am Montagabend hochgeladen worden. Hinweise, wann genau es aufgenommen wurde, gibt es noch nicht.

In dem Post erklärt Naidoo auch, er sei selbst als Gast nach Deutschland gekommen. Er spricht davon, dass seine Familie und er sich an Recht und Moralvorstellungen gehalten habe. "Diese Selbstverständlichkeit sollte für alle gelten – auch wenn nur ein sehr kleiner Teil dies missverstanden hat", schreibt der Sänger.

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Naidoos Management hat auf eine Bitte um Stellungnahme von t-online.de bisher nicht reagiert. Das Video ist eines von dreien, die nach Recherchen von t-online.de am Montag in einer Telegram-Gruppe hochgeladen wurden. In zwei anderen nimmt er direkt Bezug auf den Tod von Daniel H. in Chemnitz, der von einem 24-jährigen Syrer mit einem Messer getötet wurde. An die Adresse der Menschen, die damals mit dem Motto "Wir sind mehr" gegen Instrumentalisierung und Hetze demonstriert hatten, heißt es in einem der Videos von Naidoo: "Doch in Wahrheit seid Ihr einfach nur peinlich und deutschlandfeindlich, denn Ihr seid leer."

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Auch andere Sänger kritisieren Naidoo. Die Band Donots veröffentlichte ein eigens für Naidoo eingesungenes Lied. "Die Rest-Synapsen vollgeschissen, heul doch in dein Reichsbürgerkissen", singt der Leadsänger etwa. Autorin Sibel Schick hat ebenfalls ein Video gepostet und fragt: "Hast du mit einem Nazi gefrühstückt?" Überschrieben ist der kurze Clip mit: "Meine Antwort auf Naidoo."

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