"Germany's Next Topmodel" Die langweiligsten Finalistinnen aller Zeiten
Wenn am Donnerstagabend gegen 23 Uhr das neunte "Germany's Next Topmodel" gekürt wird, wird Heidi Klum mit Sicherheit wie in den vergangenen Jahren wieder dazu aufrufen, sich für die nächste Staffel zu bewerben. Zwar liefert die Modelshow auf ProSieben noch immer passable Quoten, doch die Teilnehmerinnen scheinen immer flacher zu werden. So sind auch die drei Finalistinnen Ivana, Jolina und Stefanie nette, liebe Mädchen ohne Ecken und Kanten. Und wie Heidi Klum sagen würde: "Ohne Salz und Pfeffer."
Ob die Gewinnerin auch außerhalb der TV-Show in Paris, Mailand oder New York als Model überzeugen kann, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen. Genau wie ihre Chancen, überhaupt im Rampenlicht zu bleiben. Denn dafür muss man interessant genug sein, auf welche Art auch immer. Denn acht Jahre "Topmodels" haben gezeigt: Im Gedächtnis bleiben vor allem die viel diskutierten Teilnehmerinnen. Wie Rebecca Mir: Die war bei GNTM wegen ihres übertriebenen Ehrgeizes aufgefallen. Sie wurde damals Zweite, doch insgeheim ist sie die Siegerin - zumindest karrieretechnisch. Denn im Gegensatz zur eigentlichen Gewinnerin Jana Beller steht sie vor der Kamera als Moderatorin bei "taff" und tanzte bei "Let's Dance".
Sollte es also mit der Modelkarriere nicht klappen, wird es für die aktuellen Finalistinnen schwer, überhaupt Fuß im Showbusiness zu fassen. Sie sind einfach zu unspektakulär. Selbst die Juroren stellten im Halbfinale fest, dass die Kandidatinnen, die gehen mussten, interessanter sind. Jolina wurde mit einem schönen Champagner verglichen, der allerdings nicht sprudelt. "Mehr Ecken und Kanten. Es ist zu flach, es ist zu lahm. Nur schön sein alleine, das reicht nicht", erklärte Klum. Trotzdem ließ sie die 17-Jährige ins Finale.
Krasse Persönlichkeiten vor dem Finale aussortiert
Die oftmals gelangweilt wirkende Ivana zeigt ungerne Emotionen, wogegen Stefanie immer wieder betont, wie glücklich sie ist und wie lieb sie alle hat. Krasse Persönlichkeiten? Fehlanzeige. Genau die wurden kurz vor dem Finale aussortiert. Aminata hatte schon zu Beginn der Staffel angekündigt: "Ich werde das Ding so rocken, wartet ab." Bei Fotoshootings und auf dem Catwalk hatte sie stetig gute Leistungen gezeigt, vielleicht auch weil sie sich immer gedacht hatte: "Ich bin 'Germany's Next Topmodel'. Ich bin einfach die Beste." Im Halbfinale hatte sie erklärt, dass sie sich so am besten motiviert.
Und auch Nathalie war eine der Teilnehmerinnen, die mit ihrem riesigen Selbstbewusstsein immer wieder aneckte - aber bei den Juroren gut ankam. "Ich habe keine Schwächen" oder "Ich weiß, dass ich es schaffen werde", waren nur einige Aussagen der 16-Jährigen. "Wir sind deine Fans", versicherte Klum. Ins Finale kam sie trotzdem nicht.
Aber warum sind ausgerechnet die Mädchen "ohne Salz und Pfeffer" ins Finale der Show gekommen, die den Titel "Show Yourself" ("Zeig dich") trägt? Die Fans der Show sind sich zumindest sicher: Das Finale wird eine langweilige Veranstaltung. Auf Facebook drücken sie ihre Missgunst aus. Die Mädels seien unscheinbar, nichts Besonderes und viel zu süß fürs harte Modelbusiness.
Bestimmen die Werbekunden das Finale?
Die Theorie, wieso ausgerechnet Ivana, Jolina und Stefanie es ins Finale geschafft haben, liegt auf der Hand. Die drei haben während der Sendung die großen Jobs der Sponsoren von "Germany's Next Topmodel" abgegriffen. Und wie wichtig es für die "Topmodel"-Macher ist, mit ihren Mädchen Geld zu verdienen, haben die vergangenen Staffeln immer wieder gezeigt. Immerhin bekommen die Mädchen nach der Show Verträge bei onEins Management. Und dort dürfte man kaum an Ladenhütern interessiert sein.
2013 gewann Lovelyn Enebechi, die die Werbekampagne für Opel bekommen hatte. Zufällig der Hauptsponsor der Castingshow. In der Staffel 2012 hatte Luisa Hartema den Job für Venus abgestaubt - und wurde Siegerin. Die Rasierer-Marke ist - Sie können es sich denken - ein Sponsor der ProSieben-Show. Und diese Liste lässt sich weiter fortführen. Demnach sollte man die Show wohl umbenennen - in "Germany's Next Werbegesicht".