Er kämpfte selbst gegen Taliban Jetzt spricht Prinz Harry über das Afghanistan-Desaster
Die Taliban haben die Macht übernommen – und die ganze Welt blickt gebannt auf Afghanistan. Prinz Harry kämpfte einst selbst am Hindukusch und zeigt sich nun erschüttert ob der katastrophalen Entwicklungen.
Prinz Harry weiß, wie fragil der Frieden in Afghanistan von jeher war. Als Mitglied der britischen Armee war der Royal selbst zweimal in dem Land stationiert. Sein erster Einsatz in Afghanistan wurde 2008 nach kurzer Zeit beendet, weil sein Aufenthaltsort bekannt geworden war. Für mehrere Monate diente Harry dann 2012/2013 als Co-Pilot eines "Apache"-Kampfhubschraubers in der südafghanischen Provinz Helmand.
Jetzt herrscht am Hindukusch Chaos. Die Taliban haben nach dem Abzug der Truppen der USA und der NATO faktisch die Macht übernommen. Nicht nur in der Hauptstadt Kabul spielen sich bei der Evakuierung dramatische Szenen ab. Alle Entwicklungen zur Lage dazu lesen Sie hier in unserem Newsblog.
Nun hat sich auch Prinz Harry zur Lage in Afghanistan zu Wort gemeldet. Der Herzog von Sussex wandte sich via Twitter an die Community der Invictus Games. Der 36-Jährige hatte 2014 diese Sportveranstaltung für kriegsversehrte Soldaten, hauptsächlich aus dem seit 2001 laufenden Afghanistan-Krieg, gegründet.
"Gegenseitig eine helfende Hand reichen"
In der gemeinsamen Botschaft von Prinz Harry und seinen Mitstreitern bei den Invictus Games, Baron Allen of Kensington und Dominic Reid, heißt es: "Was in Afghanistan passiert, hallt innerhalb der internationalen Invictus-Community wider. Viele der teilnehmenden Nationen und Wettkämpfer in der 'Invictus Games'-Familie sind durch die geteilte Erfahrung des Einsatzes in Afghanistan während der vergangenen zwei Jahrzehnte verbunden und für viele Jahre haben wir an der Seite des 'Invictus Games'-Team-Afghanistan gewetteifert."
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Darin ruft die Führungsspitze der Sportveranstaltung ihre Mitglieder – und das Militär im Allgemeinen – dazu auf, aufeinander zuzugehen und sich gegenseitig zu unterstützen. Viele Teilnehmer haben schließlich Verbindungen zu Afghanistan gehabt oder waren gegen das afghanische Team bei den Spielen angetreten. "Wir ermutigen alle innerhalb der 'Invictus'-Gemeinschaft – und der großen Militär-Community – sich gegenseitig eine helfende Hand zu reichen und Unterstützung anzubieten."
In einem Gastbeitrag für die "Sunday Times" hatte Harry 2014 seine Erlebnisse geschildert. Er habe demnach schreckliche Dinge erlebt. Bei manchen Erinnerungen laufe es ihm "noch immer kalt den Rücken runter".
Nun, rund sieben Jahre später, wirkt der Royal und zweifache Familienvater ob der Entwicklungen erschüttert – auch wenn das Statement sehr allgemein und distanziert gehalten ist. Doch immer wieder betonte Harry in der Vergangenheit, wie sehr ihn seine Zeit bei der Armee und speziell der Einsatz in Afghanistan geprägt hat. Dass er nun trotz seiner seltener gewordenen öffentlichen Äußerungen auf die Lage in dem Land aufmerksam macht, zeigt, wie nah ihm die Krise geht.
- Twitter: Invictus Games Foundation