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Mario Adorf über Coronavirus: "Das Schlimmste scheint mir das Leugnen zu sein"


Seit 35 Jahren verheiratet
Mario Adorf: "Die Sexualität spielt keine Rolle mehr"

Von dpa, t-online, JaH, rix

Aktualisiert am 02.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Mario Adorf: Der Schauspieler sieht Corona-Leugner als große Gefahr.Vergrößern des Bildes
Mario Adorf wird 90. (Quelle: picture alliance / dpa +++ dpa-Bildfunk +++/dpa)
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Mario Adorf wird in wenigen Tagen 90 Jahre alt. Welche Wünsche und Hoffnungen hat er noch? Das verriet die Schauspiellegende jetzt in einem Interview.

Das vergangene halbe Jahr war für Mario Adorf wegen des Coronavirus nicht zum Jubeln. Das erzählte die Filmlegende jetzt im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Die größte Gefahr in der Pandemie geht seiner Meinung nach von denjenigen aus, die das Virus leugnen.

"Wir müssen das Virus ernst nehmen"

"Man sollte keine allzu große Angst haben, aber auch nicht sorglos sein. Wir müssen das Virus ernst nehmen", sagte der gebürtige Schweizer. "Das Schlimmste und Gefährlichste scheint mir das Leugnen des Virus zu sein. Ich verstehe auch die vielen jungen Menschen, die auf die ihnen gemäßen Freiheiten nicht verzichten wollen, aber auch sie sollten ihre Vernunft gebrauchen und lernen, sich ein wenig einzuschränken."

Ihm selbst gehe es den Umständen entsprechend gut. Am Dienstag (8. September) feiert Adorf seinen 90. Geburtstag, allerdings nicht mit einer Riesenparty, sondern "in Anbetracht der Corona-Krise im allerkleinsten Kreise".

"Ich war mit meinem Leben im Ganzen zufrieden"

Adorf ist aber trotzdem zufrieden. "Ich habe keinen großen Wunsch mehr, eher viele kleine." Überhaupt sei es ihm in seinem Leben nicht allzu schlimm ergangen. "Es sind sicher viele Wünsche offen geblieben, aber ich war mit meinem Leben und dem, was ich erreicht habe, im Ganzen zufrieden."

Auch die Sexualität sei heute kein großes Thema mehr. In der mittlerweile 52-jährigen Beziehung zu seiner zweiten Frau Monique sei sie nicht der Hauptpunkt für die Partnerschaft gewesen, sagte Adorf im Interview mit "Bunte". "Es war für mich das Erkennen eines Menschen, der mich interessierte, wo ich sagte, die bringt Heiterkeit in mein Bärenleben, die bringt mich zum Lachen."

Im Alter sei es natürlich zu dem Punkt gekommen, "wo die Sexualität keine große Rolle mehr spielt". Dies sei aber ein Umstand, dem er nicht nachtrauere. "Ich gehöre nicht zu denen, die dann sagen, jetzt muss was Jüngeres her – ich liebe auch ihr Älterwerden, das finde ich ganz wichtig." Es gebe bei ihm und Monique "ein Vertrauen, ein Gernbeisammensein, ein Verstehen, gemeinsam lachen zu können". Seit 1985 ist das Paar verheiratet.

Adorf wuchs im rheinland-pfälzischen Mayen auf. Nach dem Besuch der Otto Falckenberg-Schauspielschule in München ging er an die Münchner Kammerspiele. Mit dem Film "Nachts, wenn der Teufel kam" von Robert Siodmak hatte er dann 1957 seinen Durchbruch beim Film. Zu sehen war er in Streifen wie "Die Blechtrommel", "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", "Momo", "Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" oder "Winnetou 1".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp, dpa
  • Bunte 37/2020
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