Haltung zeigen Promi-Geburtstag vom 2. April 2019: Sonja Gerhardt
Berlin (dpa) - Nach der Kinokomödie "Kalte Füße" im Januar folgt nun ein Film mit Sonja Gerhardt im Fernsehen: Sat.1 strahlt am Montag (8. April, 20.15 Uhr) das Drama "Ein ganz normaler Tag" aus. Gerhardt spielt darin eine junge Staatsanwältin, die für mehr Zivilcourage eintritt.
Die Geschichte beginnt mit einem Prügelangriff in einer Straßenbahn, der für das Opfer im Krankenhaus endet. Die Fahrgäste haben weggeschaut, keiner ist eingeschritten. Aus Angst? "Ich finde es wichtig, dass wir in der heutigen Zeit wieder vermehrt auf unsere Mitmenschen achten", sagte die Schauspielerin, die heute 30 wird, im vergangenen Jahr den "Stuttgarter Nachrichten". Sie wolle die Zuschauer für dieses Thema sensibilisieren und Mut machen, in jedem Fall die Polizei zu rufen.
Im Jahr des Berliner Mauerfalls im Westteil der Stadt geboren, stand sie als Teenager zum ersten Mal in einer Telenovela vor der Kamera. Es folgten etliche Nebenrollen und Gastauftritte in Fernsehserien. Eine ihrer ersten Hauptrollen übernahm sie dann im dritten Teil des Jugendfilms "Die wilden Hühner" (2009).
International bekannt wurde sie mit der historischen Miniserie "Deutschland 83" (2015) als schwangere Freundin eines jungen DDR-Grenzsoldaten (Jonas Nay), der als Spion in die Bundesrepublik eingeschleust wird. Hierzulande blieb die Serie zwar hinter den Quoten-Erwartungen des Senders RTL zurück, ein amerikanischer Kabelsender erwarb indes die Ausstrahlungsrechte, ebenso der britische Sender Channel 4.
Vom Kalten Krieg habe sie zwar in der Schule gehört gehabt. Gerade für die jüngere Generation seien bewegte Bilder aber viel spannender als in Büchern über die deutsch-deutsche Teilung zu lesen, sagte sie in einem Videointerview der Website "Ufa-fiction.de". "Ich denke über die Zeit jetzt anders."
Noch einmal eine DDR-Bürgerin verkörperte sie im TV-Dreiteiler "Honigfrauen" (2017): Zusammen mit ihrer Schwester (Cornelia Gröschel) trampt sie in den Sommerferien an den Plattensee (Balaton) nach Ungarn und gerät dort - von der Stasi bespitzelt - in große Gefahr.
Den Durchbruch hatte ihr spätestens ihre Rolle in "Ku'damm 56" (2016) eingebracht. Darin versucht sie, sich gegen ihre konservative Mutter und die spießige Gesellschaft der 50er Jahre zu wehren. Sie entwickelt sich vom hässlichen Entlein zu einer emanzipierten Frau, was Gerhardt dermaßen gut darzustellen vermochte, dass sie 2017 als beste Schauspielerin mit dem Deutschen Fernsehpreis und einem Jupiter Award ausgezeichnet wurde.
Ob sie selbst, wenn sie damals gelebt hätte, auch so mutig gewesen wäre wie die Figur, die sie spielt? Sonja Gerhardt ist sich bei der Frage nicht ganz sicher. "Aber ich glaube schon, dass ich zumindest probiert hätte, für mehr Frauenrechte zu kämpfen, verriet sie dem Magazin "Gala".
Auch in diesem Punkt zeigt die Schauspielerin Haltung. Am Weltfrauentag Anfang März schrieb sie bei Instagram: "Es geht um Menschlichkeit und jeder Mensch sollte die gleichen Rechte haben. Danke an all die Frauen und Männer, die bisher dafür gekämpft haben."