Sie wollte nie in die erste Reihe Donatella Versace: "Ich bin extrem unsicher"
Sie ist eine erfolgreiche Modeschöpferin und doch leide sie unter Selbstzweifeln. Bei öffentlichen Auftritten wirke Donatella Versace zwar tough, doch dem sei eigentlich gar nicht so.
"Es mag nach außen hin nicht so erscheinen, wegen des Make-ups und der hohen Absätze, aber ich bin extrem unsicher", sagt Donatella Versace der "Welt". Sie fügt hinzu: "Nie weiß ich, ob das, was ich tue, gut genug ist, ob es jemals genug ist. Ich stelle mich ständig infrage."
"Ich interessiere mich nicht nur für Mode"
Dennoch fühle sich die 63-Jährige vollständig und respektiere sich mehr, weil sie Dinge jenseits der funkelnden Fashionwelt tue, die ihr wichtig seien. "Nur weil ich in der Mode arbeite, interessiere ich mich nicht nur für Mode. Ich informiere mich, über Politik, Kultur, alles."
Die Schwester der 1997 ermordeten Mode-Ikone Gianni Versace spricht in dem Interview auch über die gemeinsame Arbeit mit ihrem Bruder: "Ich erinnere mich vor allem an den Spaß, den wir hatten. Das Gelächter, wie die Wilden haben wir gelacht. Und auch diskutiert. Er fragte mich, ob mir etwas gefiel, und ich sagte Nein. Daraufhin er: 'Ich mache es trotzdem.' Und ich antwortete: 'Dann mach es eben.' Und er fragt wieder: 'Aber warum gefällt es dir nicht?' So ging es die ganze Zeit hin und her." Manchmal habe sie auch heimlich etwas hinter seinem Rücken verändert, auch das sei okay gewesen. "Er hat mir eben vertraut."
"Ich wollte gar keine Anerkennung"
Sie hat viel geleistet, schon als ihr Bruder noch lebte. Sie kritisierte ihn und übernahm schließlich die künstlerische Leitung von Versus, einem jungen Versace-Label. Unterdessen wurde sie in den Medien eher als eine Muse dargestellt. Vollkommen in Ordnung für Donatella: "Ich wollte ja gar keine Anerkennung. Die einzige Anerkennung, die ich mir wünschte, war die von Gianni und er wünschte sie sich von mir. Mir gefiel es im Hintergrund, ich war nie jemand, der in die erste Reihe drängt."
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Donatella Versace soll am Donnerstagabend in der Komischen Oper Berlin beim "GQ Men of the Year"-Award als "Fashion Icon" geehrt werden. Zu den weiteren Preisträgern zählen Musiker Herbert Grönemeyer, der britische Schauspieler Orlando Bloom sowie der amerikanische TV- und Filmstar Patrick Dempsey.
- Nachrichtenagentur dpa
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