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Armin Rohde spricht über eine schwere Lebenskrise


"Sehnsucht, einfach irgendwo runterzuspringen"
Armin Rohde spricht über Selbstmordgedanken

t-online, LS

18.03.2015Lesedauer: 2 Min.
"Ich war ganz ernsthaft gefährdet", sagt Armin Rohde kurz vor seinem 60. Geburtstag.Vergrößern des Bildes
"Ich war ganz ernsthaft gefährdet", sagt Armin Rohde kurz vor seinem 60. Geburtstag. (Quelle: Imago Horst Galuschka)

Er ist einer der beliebtesten deutschen Schauspieler. Bekannt durch seine Rollen in zahlreichen TV-Serien und Kinofilmen. Ein Mann wie er wandelt auf der Sonnenseite des Lebens - sollte man meinen. Doch Armin Rohde hatte eine schwere Lebenskrise zu bewältigen, wie er jetzt im Interview mit der Zeitschrift "Gala Men" verriet.

Es war seine Leibesfülle, die Armin Rohde in die Krise stürzte. "Gesundheitssünden, die ich meinem Körper angetan habe, spürte ich immer mehr", sagt der 59-Jährige. "In Form von Trägheit, Lustlosigkeit und Traurigkeit, die damit zusammenhingen, dass ich zu schwer war und alles immer mühsamer wurde."

"Ich war ganz ernsthaft gefährdet"

Ende 2013 wog Rohde 111,3 Kilo. In jener Zeit bestimmte eine düstere Stimmung sein Leben: "Ich war ganz ernsthaft gefährdet", erzählt der Schauspieler. "Mich überkam phasenweise eine Sehnsucht danach, irgendwo runterzuspringen und nicht mehr da zu sein."

Sich wirklich umzubringen, kam für den Schauspieler aber nicht infrage: "Dazu war meine Verantwortung für die Menschen um mich herum dann doch zu groß."

Der Krise folgte die Umstellung des Lebens

Als sich besorgte Zuschauer nach einem Aufritt von ihm in einer TV-Show nach seinem Gesundheitszustand erkundigten, habe er beschlossen, sein Leben zu ändern: mit einer radikalen Ernährungsumstellung und viel mehr Sport. Die Menschen aus seinem engsten Umfeld hätten es zuvor nicht vermocht, ihn zu einem gesünderen Lebenswandel zu motivieren.

Nach außen habe Armin Rohde versucht, sich seine Gemütslage nicht anmerken lassen. Sein Image als starker und stets fröhlicher Mensch habe er aufrecht erhalten wollen. "Man will ja auch niemanden enttäuschen. Nach dem Motto: Wenn ein wilder Stier wie der Rohde einen auf schwach macht, wenn einer wie Udo Jürgens oder ein Kollege wie Gert Voss stirbt, wer ist denn dann noch sicher? Ich habe mich nicht getraut, öffentlich zuzugeben, dass es mir nicht gut geht und ich mich verzweifelt fühle. Man schämt sich dafür. Das will man nicht."

Durchbruch als "Bierchen"

Die Tatsache, dass er am 4. April 60 Jahre alt wird, setze ihm ebenfalls zu. Auch wenn er sich davon nicht unterkriegen lassen will: "Dadurch, dass es mir nicht so gut ging, habe ich angefangen, viel über Vergänglichkeit und Tod nachzudenken - und mich entschieden, die Zeit, die ich noch habe, in wacher Verfassung und mit guter Laune zu verbringen."

Armin Rohde begann seine Schauspielkarriere am Theater. 1991 gab er im letzten "Schimanski"-Fall den Gegenspieler von Götz George. Seinen Durchbruch feierte er ein Jahr später als "Bierchen" in Sönke Wortmanns "Kleine Haie". Es folgten Rollen in "Der bewegte Mann", "Das Superweib" und "Rossini".

Auch in Kinderfilmen wie "Das Sams", "Der Räuber Hotzenplotz" oder "Fünf Freunde" war er zu sehen. Seit 2003 spielt Rohde eine der Hauptfiguren in der ZDF-Krimireihe "Nachtschicht". Für seine Rollen erhielt Rohde zahlreiche Preise, darunter die "Goldene Kamera" und den "Grimme Preis". Zuletzt brillierte er als Ex-Polizist und Psychopath im Frankfurter "Tatort: Das Haus am Ende der Straße".

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