Angriff auf Picknickgruppe? Gegen TV-Star Katrin Sass ermittelt der Staatsschutz
Die Schauspielerin Katrin Sass soll am Ostersamstag an einem Zwischenfall am Berliner Müggelsee beteiligt gewesen sein. Die Vorwürfe sind schwerwiegend.
1981 feierte Katrin Sass ihren Durchbruch mit dem DDR-Spielfilm "Bürgschaft für ein Jahr", nach der Wende machte sie sich mit Kinoprojekten wie "Good Bye Lenin!" und TV-Serien wie "Weißensee" und "Usedom-Krimi" auch deutschlandweit einen Namen. Die 67-Jährige gilt als erfolgreiche Charakterdarstellerin.
Doch jetzt sieht sich Katrin Sass mit schweren Anschuldigungen konfrontiert. Wie "Bild" berichtet, soll es am Ostersamstag zu einer Auseinandersetzung am Berliner Müggelsee gekommen sein. Vier Personen, Berichten zufolge Deutschrussen beziehungsweise russische Staatsangehörige, sollen auf einer Decke gepicknickt haben, als plötzlich ein frei laufender Hund trotz Leinenzwang auf sie zustürmte.
Fremdenfeindliche Äußerungen seien gefallen
Der Hund habe nach den Lebensmitteln der Picknicker geschnappt und dabei einen 29 Jahre alten Mann angegriffen. Er soll leichte Verletzungen wie Kratzer und Rötungen davongetragen haben. Das Tier soll Katrin Sass gehören. Doch statt sich zu entschuldigen, sei es zu einem Streit zwischen der Schauspielerin und den Badegästen gekommen.
"Die Besitzerin des Hundes soll der Aufforderung, ihren Hund fernzuhalten, nicht nachgekommen sein", heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Stattdessen sei es zu Beleidigungen gekommen, dabei seien laut Zeugen Worte wie "Kanaken" und "Wichser" gefallen. Die fremdenfeindlichen Äußerungen haben zur Folge, dass der Staatsschutz der Berliner Polizei die Ermittlungen in diesem Fall übernimmt.
Zudem habe ein Handyvideo zu Auseinandersetzungen geführt: So soll eine Anwesende die Situation mit einem Smartphone festgehalten haben. "Nun soll die Hundebesitzerin die 57-jährige Zeugin aufgefordert haben, das Filmen zu unterlassen, sonst würde sie ihren Hund auf sie hetzen", so die Polizeimeldung. Vor Wut habe die Hundebesitzerin mit ihrer Leine auf die Gruppe eingeschlagen. Dieser Angriff habe keine Verletzungen verursacht.
"Katrin Sass ist an einer schnellen Aufklärung gelegen"
Auf t-online-Anfrage lässt Katrin Sass durch ihren Anwalt mitteilen, dass sie sich zu den konkreten Vorwürfen nicht äußern werde. "Es ist allerdings festzuhalten, dass es zu den tatsächlichen Abläufen unterschiedliche Sachverhaltsschilderungen gibt, für die auch auf Seiten von Frau Sass Zeugen zur Verfügung stehen, insbesondere auch zu dem Sachverhalt, dass sie gegen ihren Willen verfolgt und gefilmt wurde, obwohl sie mehrfach darum gebeten hatte, dieses zu unterlassen", so Rechtsanwalt Professor Dr. Christian Schertz.
Alles andere werden die Ermittlungen ergeben. "Katrin Sass ist an einer schnellen Aufklärung gelegen und wird hieran mitwirken", erklärt ihr Anwalt weiter. Der Darstellerin sei es zudem wichtig, zu unterstreichen, dass sie sich in ihrem ganzen Leben, auch in ihrer künstlerischen Arbeit, regelmäßig gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit gewandt und engagiert habe.
- Eigene Anfrage an Katrin Sass
- berlin.de: "Bei Picknick angegriffen, beleidigt und verletzt"