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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Comeback nach zehn Jahren Umfrage zeigt: Begeisterung über Raab hält sich in Grenzen
Stefan Raabs plötzliches Auftauchen bietet jede Menge Gesprächsstoff. Doch wie sehr wünschen sich die Deutschen seine Rückkehr? t-online hat nachgehakt.
Fast zehn Jahre war Stefan Raab verschwunden. Hinter den Kulissen arbeitete er zwar fleißig weiter und stellte einige TV-Shows auf die Beine. Doch auf die Bühne trat er selbst nicht mehr. Sein letzter Auftritt war im Dezember 2015. Einer von Deutschlands größten Entertainern verabschiedete sich danach aus dem Rampenlicht.
Gerade deswegen war die Aufregung groß, als er plötzlich wie aus dem Nichts wieder auftauchte. Mit einem Video auf Instagram deutete er sein Comeback an. Und was zunächst noch Gegenstand zahlreicher Spekulationen war, stand dann schließlich fest: Er wagt sich wieder auf die Bühne – oder besser gesagt in den Ring. Nach zwei Showkämpfen tritt er im September noch einmal gegen die ehemalige Boxweltmeisterin Regina Halmich an. Über weitere öffentliche Auftritte gibt es jedoch keine Informationen.
Nutzt Stefan Raab seine vorübergehende Rückkehr also nur, um – mit großem Erfolg – die Werbetrommel zu rühren? Zumindest legen das Insiderinformationen der "Bild"-Zeitung nahe. Denn Stefan Raab soll auch an einem eigenen Streamingdienst arbeiten. Als Sendestart ist demnach der 14. September geplant – also genau der Tag, an dem sich Stefan Raab einmal mehr mit Regina Halmich messen will.
Vieles bleibt weiterhin im Unklaren. Der Kampf ist bestätigt. Welche genauen Pläne der 57-Jährige darüber hinaus hegt, bleibt abzuwarten. Aber wie wird sein Comeback – und sei es nur für einen Abend – in der Bevölkerung wahrgenommen? t-online hat in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey eine exklusive und repräsentative Umfrage erstellt und gefragt: Wie bewerten Sie, dass Stefan Raab im September ein TV-Comeback plant?
Rund 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren haben bei der Umfrage abgestimmt. Und es zeigt sich: Die Mehrheit fiebert dem Showkampf offensichtlich nicht ungeduldig entgegen. Rund ein Drittel der Befragten bewerten die Rückkehr als negativ, 20 Prozent als positiv. 32 Prozent haben keine Meinung zu diesem Thema und 18 Prozent stimmen mit "teils/teils" ab.
Schaut man sich die Auswertung in Bezug auf das Alter an, zeigt sich: Vor allem jüngere Menschen freuen sich auf Stefan Raabs Auftritt, hier sind es 44 Prozent. Mit aufsteigendem Alter nimmt das Interesse jedoch ab. Zwischen 50 und 64 Jahren stimmen nur noch 14 Prozent mit "positiv" ab, über 65 Jahren sind es 8 Prozent. Darüber hinaus sind es mehr Männer als Frauen, die sich auf den Entertainer freuen.
"Er revolutionierte die TV-Landschaft"
t-online wollte auch von Leserinnen und Lesern wissen, wie sie über Stefan Raabs Rückkehr denken. Hier gehen die Meinungen stark auseinander. Yvonne Kukwa spricht etwa von "schönen Erinnerungen": "Die Nachricht über ein Comeback von Stefan Raab hat mich sehr gefreut. Er hat sehr lange das Unterhaltungsprogramm durch Witz, Musik und Ironie bereichert. 'TV total', 'Schlag den Raab', 'Wok WM' und und und ..."
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Eine Person, die anonym bleiben möchte, schreibt: "Stefan Raab hatte immer ein gutes Gespür und bot den Leuten immer gute Unterhaltung. [...] Er bot das an Unterhaltung an, was die 'herkömmlichen Sender' verpasst haben. Er revolutionierte die TV-Landschaft und er wird schmerzlich vermisst seit seinem Rückzug." Sein Comeback – egal, in welcher Form – könne nur positiv sein.
Rudolf Rosenthal war hingegen laut eigener Aussage nie ein Fan von Stefan Raab. "Typen, die sich nur auf Kosten anderer lustig machen können, sind mir zuwider. Da kommt der nächste Miesmacher, der die Menschen nur aufmöpft, der keine positiven, nur negative Nachrichten im Fernsehen verbreitet und damit noch reich werden will", ist seine Meinung. Ähnlich sieht es Michael Schwanenberg: "Jegliche Späße gingen auf Kosten anderer Personen. Herr Raab konnte nie über sich lachen. Wenn jemand sich über Herrn Raab lustig macht, wurde er immer kränkend."
Tickets innerhalb von zwei Stunden weg
Entgegen der Civey-Auswertung und der teils skeptischen Lesermeinungen zeigte sich beim Ticketverkauf für den Showkampf ein ganz anderes Bild. Am Dienstagnachmittag startete der Verkauf für das Event im PSD Bank Dome in Düsseldorf. Die Preise stiegen bei 57,50 Euro für einen Stehplatz im Rang ein und gingen hoch bis 197,50 Euro für einen Sitzplatz im Golden Circle. Auch VIP-Plätze konnten Fans erwerben, diese lagen bei 252,50 Euro.
Doch Interessenten mussten schnell sein. Schon 20 Minuten nach Verkaufsstart waren Tickets in drei Preiskategorien nicht mehr erhältlich, nach zwei Stunden gab es gar keine Karten mehr. Überall stand nur noch die Angabe "zurzeit nicht verfügbar", was meist bedeutet, dass die Karten bereits ausverkauft sind.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Deutschland mit Blick auf Stefan Raabs Rückkehr geteilter Meinung ist. Doch ob es über den Showkampf hinaus überhaupt weitere öffentliche Auftritte des Entertainers geben wird, ist ohnehin noch nicht klar.
- Exklusive Civey-Umfrage im Auftrag von t-online
- Zuschriften aus der t-online-Leserschaft
- instagram.com: Profil von therealstefanraab
- eventim.de: "THE FINAL FIGHT: Regina Halmich vs. Stefan Raab"