Der Fernsehliebling der DDR So sah Carmen Nebel in den Achtzigerjahren aus
Bis zum vergangenen Jahr stand sie mit "Heiligabend mit Carmen Nebel" für besinnliche Unterhaltung. So hat sich die Moderatorin seit Beginn ihrer Karriere verändert.
Nicht nur zur Weihnachtszeit bewies Carmen Nebel in den vergangenen Jahren ihr Händchen für die Moderation von diversen Musikshows. Seit 2006 sah man die gebürtige Sächsin in großen Saisonshows wie "Die schönsten Weihnachts-Hits" und "Alle Jahre wieder – Weihnachten mit dem Bundespräsidenten", aber auch in der Sendung "Willkommen bei Carmen Nebel". Zuletzt stand sie im Dezember für "Heiligabend mit Carmen Nebel" vor der Kamera.
Die letztgenannte Show strahlte das ZDF 2023 zum letzten Mal aus. Betrachtet man die Quoten der vergangenen Jahre, dann kommt das Aus nicht überraschend. Dennoch: Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande hat in ihrer langen TV-Karriere schon oft genug bewiesen, dass sie sich thementechnisch breit aufstellen kann.
"Für mich passierte das alles im Eilzugtempo"
Carmen Nebel startete ihre Bildschirmlaufbahn als freiberufliche "Programmansagerin" im Fernsehen der DDR. Nach der Wende fand die Deutsch- und Englischlehrerin schnell beruflichen Anschluss als Moderatorin von Musiksendungen in ARD, NDR und MDR.
Ihren Durchbruch feierte sie im März 1992 als Bildschirmbegleiterin der nationalen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest: "Für mich passierte das alles im Eilzugtempo. Die Zeit war aufregend, alles irgendwie neu und die Frage, wie lange ich noch Fernsehen machen würde, habe ich mir gar nicht gestellt. Es lief ganz gut und ich habe mit vielen interessanten Menschen arbeiten dürfen, die mich zum Teil bis heute begleiten", erinnert sich Carmen Nebel in einem Interview mit dem Branchenmagazin "dwdl.de".
Mit ihrem Faible für massentaugliche Schlager- und Volksmusiksounds rannte sie in der deutschen Fernsehlandschaft offene Türen ein. Insgesamt 46 Mal moderierte Carmen Nebel den Branchen-Blockbuster "Feste der Volksmusik", ehe Florian Silbereisen sie im Jahr 2003 ablöste. Nur ein Jahr später bekam die mittlerweile zum ZDF gewechselte Moderatorin ihre eigene Samstagabendshow.
Nach 18 Jahren endete die erfolgreiche "Willkommen bei Carmen Nebel"-Ära – auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie. Zu dieser Zeit wusste niemand, wie und wann es mit dem persönlichen Kontakt zwischen Bühne und Publikum weitergehen würde. Glücklicherweise wendete sich das Blatt ein Jahr später, sodass auch Carmen Nebel wieder voll durchstarten konnte.
Stieftochter Ella Endlich sang in ihrer letzten Sendung
Die Ehefrau von Schlagerkomponist Robert Endlich imponierte besonders zur Weihnachtszeit, wenn Stargäste wie Andy Borg, Hansi Hinterseer, Stefanie Hertel und Helmut Lotti ihr musikalisches Können unter Beweis stellten. "Heiligabend mit Carmen Nebel" fand letztes Jahr ein feierliches Ende. In gemütlicher Atmosphäre auf der Tiroler Alm boten Stieftochter Ella Endlich, die Hüttenband Tschentig und Julia Lindholm ein finales Mitschunkeln.
Und wie ging es für sie danach weiter? Im Interview mit der Zeitschrift "Neue Post" verriet die Moderatorin 2023, was sie sich für dieses Jahr vorgenommen hat: "Es ist nicht so einfach, derzeit einen Gedanken zu formulieren, der Vorfreude auslöst. Trotzdem ist es wichtig, Freude im Jetzt zu erleben. Und deshalb freue ich mich auf viele kleine Reisen, die wir uns 2024 vorgenommen haben!" Heute, am 24. Juli, feiert Carmen Nebel ihren 68. Geburtstag.
- dwdl.de: "Carmen Nebel: 'Machen Sie sich bitte keine Gedanken'"
- Neue Post: "Carmen Nebel: 'Weihnachten darf’s ein bisschen mehr sein'" (52/2023, kostenpflichtig)
