Lena Meyer-Landrut wird emotional "Ich bin kurz davor, eine Grenze zu überschreiten"
Lena Meyer-Landrut spricht offen über Probleme mit einer hohen Arbeitsbelastung. Auch Burn-out ist Thema. War es deshalb lange ruhig um sie?
"Ich wäre einfach am Arsch gewesen", erzählt Lena Meyer-Landrut in einem neuen Podcast. Das Gespräch zwischen der Sängerin und der Radiomoderatorin Miriam Audrey Hannah vom rheinlandpfälzischen Radiosender RPR1 wurde an diesem Freitag, dem 7. Juli, veröffentlicht – und dreht sich vor allem um das Thema mentale Gesundheit.
Lena Meyer-Landrut berichtet davon, wie sie versuche, bewusst zu leben und auf ihr Körpergefühl zu hören. "Dieser gesunde Egoismus, den man lernen muss zu leben, sorgt dafür, dass man einfach mehr Kraft und mehr Power hat und nicht ständig das Burn-out-Gefühl über sich schweben hat", sagt die 32-Jährige bei "Music made in Germany auf RPR1".
"Ich bin ehrlich zu euch, ich mache das nicht"
"Dieses doofe Wort Selfcare, was so negativ behaftet ist, ist einfach total wichtig", meint Meyer-Landrut und erzählt dann, wie sie an einem Arbeitstag um vier Uhr morgens habe aufstehen müssen, "den ganzen Tag Interviews" gegeben habe bis 16 Uhr. Dann ging es zum Flughafen: "Ich war so am Arsch. Ich wusste: Morgen geht es weiter. Als der Flug eine Stunde Verspätung hatte, habe ich eine Nachricht geschrieben: Ich bin ehrlich zu euch, ich mache das nicht, denn ich bin kurz davor, eine Grenze zu überschreiten – und das würde mir körperlich nicht guttun."
Im Umgang mit sich selbst sei es gerade in Stresssituationen wichtig, umzudenken, so Lena Meyer-Landrut. "Ich nehme keine Drogen, die mich sozusagen hochpushen, ich bin nüchtern und ich habe einfach mein Körpergefühl, das sagt: Stopp!", sagt die Sängerin. Gesundheit und das eigene Empfinden gingen vor. Nein zu sagen und die Konsequenzen auszuhalten, müsse man lernen. Das sei auch bei ihr ein Prozess gewesen und erst später in ihrer Karriere eingetreten.
Lena Meyer-Landrut nennt noch eine andere, vermeintlich einfache Methode, um sich Auszeiten zu gönnen: das Weglassen des Smartphones. Sie erzählt, dass sie bewusst Phasen einlege, in denen sie ihr Telefon beiseitelege und sich auf sich selbst und ihre Umgebung konzentriere. Dieses "Abschalten" wirke sich positiv auf sie aus. Ob sie das auch durchhält, wenn Anfang kommenden Jahres ihr sechstes Studioalbum erscheint und sie auf Tour geht, wird sich zeigen.
Denn jetzt stehen wieder mehr Termine für die Sängerin an, von der in den vergangenen Jahren deutlich weniger zu sehen und zu hören war. Wie sie selbst in dem neuesten Interview zugibt, habe sie sich vor allem während der Corona-Pandemie sehr ins Private zurückgezogen. "Die Pause war wichtig für mich", so Lena Meyer-Landrut. Ihr letztes Studioalbum veröffentlichte sie im April 2019, also vor mehr als vier Jahren.
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