Mitglied des Hofpersonals tritt zurück Rassismusvorwurf erschüttert britisches Königshaus
Fehltritt mitten im Buckingham-Palast? Eine Betroffene erhebt nach einem Empfang von Königsgemahlin Camilla Rassismusvorwürfe. Nun reagiert das Königshaus.
Nach Vorwürfen über rassistische Kommentare bei einem Empfang im Buckingham-Palast ist ein Mitglied des Hofpersonals zurückgetreten. Das Königshaus nehme den Vorfall sehr ernst; die Betroffene habe ihre ehrenamtliche Rolle mit sofortiger Wirkung niedergelegt und entschuldige sich für das verursachte Leid, teilte der Buckingham-Palast am Mittwoch mit.
Hintergrund ist ein Wortwechsel, der am Dienstag, dem 29. November, im Königshaus stattgefunden haben soll. Ngozi Fulani, eine prominente schwarze Aktivistin für die Opfer von häuslicher Gewalt, war als Gast bei einem Empfang von Queen Camilla eingeladen – und machte anschließend über ihren Twitter-Kanal den Vorfall öffentlich.
Auf dem Account ihrer Organisation Sistah Space gab sie das Gespräch aus ihrer Erinnerung wieder: Eine Frau, die Mitglied des Hofpersonals gewesen sei, habe sie angesprochen und gefragt, wo sie herkomme. Als Fulani antwortete, sie sei aus Großbritannien und britisch, habe sich die Frau damit nicht zufriedengegeben, mehrfach nachgehakt und nach ihren Wurzeln gefragt.
Auch Harry und Meghan machten dem Palast ähnliche Vorwürfe
Es seien "inakzeptable und sehr bedauerliche Kommentare" geäußert worden, schrieb der Palast dazu in seinem Statement. Man habe sich an Fulani gewandt und sie eingeladen, um im Detail über den Vorfall zu sprechen, falls sie möge. Alle Mitglieder des Hofpersonals würden an die Standards des Palasts mit Blick auf Diversität und Inklusion erinnert, die zu jeder Zeit eingehalten werden müssten.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich das britische Königshaus solchen Anschuldigungen gegenübersieht: Herzogin Meghan und Prinz Harry, die sich von ihren offiziellen Pflichten als Royals verabschiedet haben, warfen dem Palast im vergangenen Jahr in einem aufsehenerregenden Interview ebenfalls Rassismus vor. So habe sich ein Mitglied der königlichen Familie Gedanken über die mutmaßliche Hautfarbe des erstgeborenen Sohnes von Meghan und Harry gemacht. Der Palast teilte damals mit, man werde die Vorwürfe intern aufarbeiten.
- Nachrichtenagentur dpa