AC/DC im t-online-Talk Angus Young: "In der Schuluniform fühle ich mich am wohlsten"
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.AC/DC stehen seit fast 50 Jahren für Rock'n'Roll. Und genau diesen zelebrieren sie auch auf ihrem aktuellen Werk "Power Up". Doch wie viel Power steckt noch in AC/DC? Das beantwortet Angus Young im Interview mit t-online.
"Highway to Hell", "Back in Black", "You Shook Me All Night Long", "For Those About to Rock (We Salute You)" oder "Thunderstruck". Die Liste von zeitlosen Klassikern der australischen Rockband AC/DC ist lang. 2020 meldeten sich Angus Young und Co. nach einer turbulenten Zeit mit der neuen LP "Power Up" zurück.
Doch was war im Vorfeld alles geschehen? Sänger Brian Johnson hatte Hörprobleme, wurde zumindest live von Axl Rose von Guns 'N Roses ersetzt. Doch Axl/DC war nichts für ewig, Johnson hat sich dank moderner Technik wieder zum Dienst gemeldet. Drummer Phil Rudd wurde wegen seiner Exzesse aus der Band gekickt, durfte aber für die Platte wieder zurückkehren. Doch eine Sache konnten die Gruppe nicht rückgängig machen: Malcom Young, der Bruder von Angus Young, ist am 18. November 2017 gestorben.
Ungewisse Zukunft
"Ich wusste immer, dass da noch irgendwas von AC/DC kommen würde", so Young im Videocall mit t-online über die letzten Jahre der Truppe. "Nicht mal unbedingt neue Musik. Irgendwer von der Plattenfirma wäre auf mich zugekommen und wenn es nur für einen Sampler oder einen neuen Film wäre." Auch nach den Konzerten mit Axl Rose war vieles, was die Zukunft der Band anging, noch ungewiss. "Brians Gehör hat sich dank Gerätschaften verbessert. Er hatte richtig viel Lust wieder Musik zu machen. Bei diesem Projekt hatte eigentlich jeder richtig viel Lust. Auch Phil ist in guter Verfassung, weil er im Entzug war."
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Da war die Gruppe also wieder zusammen. Und siehe da: "Power Up" war ein weltweiter Hit. Doch wie viel Saft haben die Rocker aus Down Under noch? "Wir haben noch viel Power in uns", betont der Gitarrist. "Die Batterien sind noch voll."
Familienband(e)
Dennoch sind die elf Lieder von "Power Up" die ersten, die Angus ohne seinen Bruder Malcom aufnehmen musste. Dabei ist der Verstorbene noch immer ein großer Teil dieses Albums. Young: "Es sind Songs, an denen Malcom und ich noch gearbeitet haben. Normalerweise haben wir Pausen zwischen Touren immer genutzt, um zusammen Musik zu schreiben. Daher hatten wir noch viel Material von meinem Bruder."
Neu als fester Bandmitglied und Gitarrist ist nun Neffe Stevie Young, der den Platz seinen Onkels einnimmt. "Stevie ist Ende der 80er schon einmal für Malcom eingesprungen", erinnert sich der Gitarrist in Schuluniform. "Malcom hatte damals ein Alkoholproblem und wollte in den Entzug. Er schlug unseren Neffen damals vor. Daher war er auch nach Malcoms Tod der erste, an den ich dachte, um bei uns einzusteigen."
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Zudem habe Stevie seinen Onkel immer als Inspiration gesehen. Generell ist dem Rock'n'Roller Familie sehr wichtig. "Wir waren sieben Jungs und ich habe auch noch eine Schwester. In der Familie haben wir uns immer viel geholfen", erinnert sich der Rockstar an seine Kindheit zurück. "Den größten Einfluss auf mich hatte wohl mein Bruder George. Er war bereits in den 60ern in Bands. Das hat uns alle beeindruckt."
Trägt Angus Young die Uniform eigentlich gerne?
Apropos Kindheit: Für das Tragen seiner Schuluniform wurde Angus Young berüchtigt. Im Interview sitzt er allerdings nicht im ewig jugendlichen Outfit, sondern in blauer Jeans und grauem T-Shirt vor dem Bildschirm. Doch bald will er wieder die Schultracht anziehen können.
Young: "Ich würde am liebsten nächste Woche wieder auftreten. Aber das geht gerade leider nicht. Und wenn ich Ihnen was sagen darf: Ich fühle mich in diesem Schüleranzug wohler als in normaler Kleidung. In ihr weiß ich genau, wer ich bin und was ich mache."
Doch mit neuen Konzertdaten will die Band noch zurückhalten und abwarten, wie sich die weltweite Situation entwickelt. "Wir hoffen natürlich auch, dass alles wieder back to normal sein wird. Irgendwann. Sie in Europa sind da ein bisschen weiter. Man wird das alles abwarten müssen." Und bis dahin kann man ja noch daheim abrocken bis die großen Konzerte irgendwann wieder möglich sind.
- Eigenes Interview mit Angus Young