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Notker Wolf: Rockender Mönch - der Benediktinerchef und seine Band


Musik
Rockender Mönch: der Benediktinerchef und seine Band

dpa, dpa

Aktualisiert am 27.04.2012Lesedauer: 3 Min.
Benediktiner-Abt Notker Wolf rockt wieder mit seiner Band Feedback.Vergrößern des BildesBenediktiner-Abt Notker Wolf rockt wieder mit seiner Band Feedback. (Quelle: dapd)
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Notker Wolf ist ein Exot. Er ist der oberste Chef der Benediktinermönche - und er ist Rockmusiker. Jetzt hat seine Band Feedback ihre zweite Platte "No Lies" herausgebracht.

Sein Lieblingslied ist nicht "Highway To Hell", auch wenn das überall steht. Aber, das muss er zugeben, Melodie und Rhythmus gefallen ihm gut. Noch lieber mag er aber "Stairway To Heaven" von Led Zeppelin. Notker Wolf (71) ist der oberste Benediktinermönch weltweit. Er ist bekannter Philosoph - und bekennender Rocker.

Seit 20 Jahren auf der Bühne

Seit Jahren steht er immer mal wieder mit seiner E-Gitarre oder der Querflöte auf der Bühne, am liebsten mit der Band Feedback, einer Schülerband des Gymnasiums St. Ottilien in Oberbayern.

Vor rund 20 Jahren begann Wolf seine Rockerkarriere genau dort - in seinem Heimatkloster St. Ottilien. Mit seinem Gitarrensolo zu "Smoke On The Water" beim Deep Purple-Konzert begründete er seinen Ruf als rockender Mönch. Auch wenn er als Abtprimas des Benediktinerordens jetzt in Rom lebt und arbeitet, steht er immer wieder mit seinen ehemaligen Schülern auf der Bühne.

Jetzt haben Feedback ihr zweites Album herausgebracht. Der Titel: "No Lies" (Keine Lügen). Und auch dieses Mal ist Notker Wolf wieder dabei - mit den Feedback-Bandmitgliedern verbindet ihn inzwischen eine jahrzehntelange Freundschaft. Zum Geburtstag bekam er von ihnen eine Karte für ein Aerosmith-Konzert. Schon bei AC/DC fand er es toll und auch bei Iron Maiden. Bei den Rolling Stones dagegen habe er sich fast unwohl gefühlt. "Ich habe mich umgeschaut und dachte, ich geh wieder. Lauter Gruftis."

Ein Exot

Wolf ist ein Exot, das räumt er bei der Albumvorstellung in München ein. Mönche gebe es schon wenige, und von den wenigen seien noch weniger Musiker, Rockmusiker sowieso nicht. Einige, so sagt Wolf, haben vielleicht eine "Wandergitarre für Gottesdienste", auf die Bühne aber wage sich kaum jemand. "Es ist nicht jedermanns Sache", sagt der Benediktinerchef.

Seine ist es dagegen schon. "Die Musik schenkt mir menschliche Begegnungen und ein Stück Menschlichkeit." Und sie baue auch Berührungsängste ab. "Ich habe keine Angst vor Leuten und ich möchte anderen die Angst nehmen." Die Musik sei für ihn nichts Abstraktes, sondern "die Lebenswelt der jungen Leute". "Ich freue mich des Lebens", sagt Wolf. Und das will er auch zeigen.

"Für Mönche meiner Art ist es was"

Wenn er wütend wird und sich abreagieren will oder müde ist und wieder in Fahrt kommen muss, hört er Bryan Adams' "Summer Of 69", "oder von den Rollings was". Morgens in der Früh aber steht andere Musik auf dem Programm: Mozart. Neben seiner Rockmusik übt er auch jeden Tag - nach dem Abendessen - auf seiner Querflöte. Zur Zeit versucht er sich an Bachs "Italienischem Konzert": "Sauschwer, aber so toll und schön."

Wenn er in Rom Musik hört, beschränkt er sich auf Zimmerlautstärke - auch wenn er es bei seiner Rockmusik eigentlich lieber richtig krachen lässt. Nicht jedem gefällt die Rockerkarriere des Benediktiners. "Es gibt schon Leute, die sagen: Eigentlich ist das ja keine Musik für Mönche. Dann sage ich: für Mönche Deiner Art. Aber für Mönche meiner Art ist es was."

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